Lange wurde spekuliert, ob US-Präsident Obama bei seinem Besuch in Grossbritannien Stellung zum bevorstehenden EU-Referendum beziehen würde. Er tat es, gleich zu Beginn seines Aufenthalts – in überraschender Form.
US-Präsident Barack Obama hat die Briten aufgefordert, in der EU zu bleiben. «Lassen Sie mich das als Ihr Freund sagen, die EU macht Grossbritannien noch bedeutender», überschrieb Obama einen Gastbeitrag in der konservativen britischen Zeitung «The Daily Telegraph».
Am 23. Juni sollen die Briten bei einer Volksabstimmung über einen Austritt aus der Europäischen Union entscheiden. Obamas Text wurde kurz nach seiner Ankunft in London veröffentlicht. Er hob darin insbesondere die wirtschaftlichen Vorteile Grossbritanniens als Mitglied der EU hervor und die Bedeutung der Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen.
Spekulationen, er wolle mit seinem Besuch in Grossbritannien kurz vor dem EU-Referendum vor allem die öffentliche Meinung zugunsten eines Verbleibs in der EU beeinflussen, wies Obama zurück. «Ich wollte Ihrer Majestät meine Geburtstagsglückwünsche persönlich überbringen», schrieb Obama.
Es sei einzig die Entscheidung der britischen Wähler, ob Grossbritannien Teil der EU bleibe. Gleichzeitig betonte er, dass das Ergebnis des Referendums von grossem Interesse für die Vereinigten Staaten sei.
Obama hob mehrfach die besondere Beziehung zwischen den Vereinigten Staaten und Grossbritannien hervor. «Die USA und die Welt brauchen weiterhin den verstärkten Einfluss Grossbritanniens – auch innerhalb der EU». Sowohl beim Atomdeal mit dem Iran als auch beim Klimaabkommen in Paris sei der Einfluss Grossbritanniens in der EU von grosser Bedeutung gewesen.