Obama plant Ausweitung von Ebola-Hilfen

US-Präsident Barack Obama will die Hilfen für den Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika aufstocken. Das Weisse Haus bestätigte am Montag, dass Obama beim Kongress zusätzliche 88 Millionen Dollar beantragt habe.

Helfer in der liberianischen Hauptstadt Monrovia (Bild: sda)

US-Präsident Barack Obama will die Hilfen für den Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika aufstocken. Das Weisse Haus bestätigte am Montag, dass Obama beim Kongress zusätzliche 88 Millionen Dollar beantragt habe.

Die Mittel sollen als Teil eines Haushaltsgesetzes bewilligt werden, über das Senat und Repräsentantenhaus noch in dieser Woche abstimmen könnten. Die US-Hilfen für die Ebola-Bekämpfung würden damit auf insgesamt 250 Millionen Dollar ansteigen.

Nach Informationen des «Wall Street Journal» sollen mit den neuen Geldern zusätzliche Feldlazarette aufgebaut sowie Ärzte und Gesundheitsexperten in die betroffenen Länder geschickt werden. Ausserdem seien weitere Medikamentenlieferungen geplant.

Obama will die Initiative am Dienstag bei einem Besuch bei der Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in Atlanta im Bundesstaat Georgia vorstellen.

Eine entscheidende Rolle soll dem US-Militär zufallen, etwa beim Aufbau der Lazarette sowie bei der Verlegung von Hilfsgütern und medizinischem Personal. «Die Armee hat einzigartige Fähigkeiten, was die Logistik angeht», zitierte das «Wall Street Journal» einen ranghohen Regierungsvertreter.

Vier Pfeiler

Obamas Plan zur Bekämpfung von Ebola steht den Angaben zufolge auf vier Pfeilern. Zunächst soll die Epidemie in Westafrika mit Nothilfen unter Kontrolle gebracht werden.

Weiterhin streben die USA eine längerfristige Stärkung der Gesundheitssysteme der betroffenen Länder an. Dazu sollen die Fähigkeiten vor Ort durch die Ausbildung von Ärzten und Krankenpflegern verbessert werden.

Schliesslich sollen die betroffenen Länder mehr Unterstützung von internationalen Organisationen wie der UNO und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erhalten.

Seit dem Ausbruch der Epidemie in Westafrika sind nach WHO-Angaben bereits mehr als 2400 Menschen an dem Virus gestorben. Knapp 4800 Menschen haben sich mit Ebola infiziert. Am schwersten betroffen sind Sierra Leone, Liberia und Guinea.

Wieder Ärztin gestorben

In Sierra Leone starb erneut eine Ärztin an dem Virus. Die Medizinerin sei am Dienstag positiv getestet und zur Behandlung in ein Spital gebracht worden, erklärte ein Beamter der Gesundheitsbehörden am Sonntag.

Zuvor waren bereits drei Ärzte in dem Land dem Virus zum Opfer gefallen. Zudem starben bereits rund 50 Krankenschwestern in Sierra Leone an Ebola.

Zwei niederländische Ärzte wurden derweil wegen des Verdachts auf eine Ebola-Erkrankung in ihre Heimat ausgeflogen, wie die Stiftung mitteilte, für welche die Mediziner tätig sind. Die Ärzte seien in einer Klinik im niederländischen Leiden unter Quarantäne gestellt worden und würden untersucht. Sie könnten sich ebenfalls in einem Spital in Sierra Leone infiziert haben.

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