Die Wahlkampfkasse von US-Präsident Barack Obama füllt sich weiter: Obama sammelte im Januar Spenden in Höhe von 29,1 Mio. Dollar, wie sein Wahlkampfteam über den Online-Kurzmitteilungsdienst Twitter mitteilte.
98 Prozent der gespendeten Beträge hätten unter 250 Dollar gelegen. Der Favorit für die republikanische Präsidentschaftskandidatur, Mitt Romney, erhielt nach eigenen Angaben in den letzten drei Monaten von 2011 rund 24 Mio. Dollar an Spenden.
Die Wahl zum US-Präsidenten ist immer auch eine Frage des Geldbeutels der Kandidaten, die überall im Land Fernseh- und Radiospots schalten müssen. Wegen der sogenannten Super-PACs, Political Action Committees, die Spenden in unbegrenzter Höhe annehmen können, erwarten Experten in diesem Jahr den teuersten Wahlkampf aller Zeiten.
Obama hatte Anfang Februar mitgeteilt, dass er seine Kampagne ebenfalls teilweise über diese umstrittenen Spendenvereine finanzieren werde. Bei der am Freitag veröffentlichen Summe handelte es sich allerdings um Spenden, die direkt an sein Wahlkampfteam geflossen sind.
Der Oberste Gerichtshof hatte die Wahlkampffinanzierung in den USA mit einem Urteil aus dem Jahr 2010 auf eine neue Grundlage gestellt. Mit Verweis auf die Meinungsfreiheit kippten die Richter die bis dahin geltenden Obergrenzen für Spenden und ebneten damit den Weg für die Super-PACs.
Diese dürfen von Firmen, Verbänden oder Individuen beliebig viel Geld annehmen, solange sie sich nicht offiziell mit einem Kandidaten absprechen. Obama hatte den Obersten Gerichtshof scharf dafür kritisiert, mit der Entscheidung dem Einfluss finanzstarker Lobbygruppen Tür und Tor geöffnet zu haben.