US-Präsident Barack Obama hat für einen breiten Ansatz im Kampf gegen den Terrorismus geworben. «Wir wissen, dass militärische Gewalt alleine dieses Problem nicht lösen kann», schrieb Obama in einem am Mittwoch veröffentlichten Beitrag für die «Los Angeles Times».
Der Präsident, der später bei einer Konferenz über gewalttätigen Extremismus sprechen wollte, beschrieb das Vorgehen gegen Terroristen als «Kampf um Herzen und Köpfe». In den USA und überall auf der Welt müsse die Gesellschaft dafür sorgen, dass sich Menschen nicht radikalisieren.
Ähnlich hatte sich bereits Vizepräsident Joe Biden bei der Eröffnung der dreitägigen Konferenz im Weissen Haus am Dienstag geäussert. Das Treffen richtet sich nicht ausdrücklich gegen islamischen Extremismus. Doch die Beratungen stehen unter dem Eindruck des brutalen Vorgehens der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sowie der islamistisch motivierten Anschläge von Paris und Kopenhagen.
Obama betonte, dass die «überwältigende Mehrheit» der Muslime Gruppen wie die IS-Miliz und das Terrornetzwerk Al-Kaida ablehne.
Der Jugend «etwas Besseres bieten»
Der Präsident rief die internationale Gemeinschaft in der «Los Angeles Times» zur Zusammenarbeit gegen radikalisierte Gewalttäter auf. Familien, Freunden, Lehrern und Geistlichen komme eine wichtige Rolle zu, um das Abgleiten junger Menschen in den Extremismus zu verhindern. Terrorhelfer, die Propaganda verbreiteten und Nachwuchs rekrutierten, müssten konsequent bekämpft werden.
Obama erinnerte daran, dass extremistisches Gedankengut besonders auf dem Boden von «Ungerechtigkeit und Korruption» gedeihe. «Die Welt muss der heutigen Jugend etwas Besseres bieten», schrieb er. Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Bildung und wirtschaftliche Chancen seien die Mittel gegen Terroristen, die nur «Leid und Tod» anzubieten hätten.
Auf Einladung des Präsidenten nehmen Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft an der Konferenz teil. Am Dienstag und Mittwoch lag der Schwerpunkt auf den Bemühungen in den USA.
Am Donnerstag sollen Vertreter aus mehr als 60 Ländern über den weltweiten Anti-Terror-Kampf diskutieren. Unter anderem haben sich UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon, die Innenminister Frankreichs und Grossbritanniens sowie die Aussenminister Japans und Jordaniens angesagt. Für die Schweiz nimmt Aussenminister Didier Burkhalter teil.