In London sorgt eine Verordnung zum Verhalten auf öffentlichen Plätzen für tiefen Unmut. Dadurch könnten Obdachlose zu Strafzahlungen in Höhe von bis zu 1000 Pfund (1434 Franken) gezwungen werden.
Bis Mittwochnachmittag unterzeichneten im Internet über 30’000 Menschen eine Petition, die den Stopp der Diskriminierung von Obdachlosen im nördlichen Stadtteil Hackney fordert. Seit Ende Mai ist dort eine sogenannte Public Space Protection Order in Kraft.
Damit ist es auf öffentlichen Plätzen unter anderem verboten, «zu betteln, Alkohol zu trinken, sich asozial zu verhalten» sowie «auf der Strasse zu schlafen». Wer dagegen verstösst, kann mit Strafen in Höhe von 100 Pfund (143 Franken) belangt werden. Wer diese nicht zahlt, kann von einem Gericht zur Zahlung von 1000 Pfund (1434 Franken) verdonnert werden.
Die Initiatoren der Petition bezeichneten es als «absurd», einen Obdachlosen zu derartigen Strafen zu verurteilen. Der Text fordert, dass niemand für das «Verbrechen» bestraft werden dürfe, «kein Dach über dem Kopf zu haben». Die Stadtverwaltung verteidigte die Anordnung und versicherte, diese werde als letzter Ausweg betrachtet und sei für wiederholte Verstösse gedacht.