Das Obwaldner Kantonsparlament hat am Mittwoch einem Kredit von 111 Millionen Franken für den Bau eines Hochwasserentlastungsstollens östlich von Sarnen zugestimmt. Das grösste Schutzprojekt in der Geschichte Obwaldens gelangt am 28. September zur Volksabstimmung.
In der Schlussabstimmung stellten sich sämtliche Parlamentarier hinter das Vorhaben. Ein Diskussion gab es in der zweiten Lesung nicht mehr.
In der ersten Lesung im März hatte die Finanzierung des Projekts für Diskussionen gesorgt. Die Mehrheit im Kantonsrat hatte schliesslich einer Einführung einer zusätzlichen Steuer zugestimmt.
Der Kanton will seinen Anteil an den Kosten mit dieser zusätzlichen kantonalen Steuer während 15 bis 20 Jahren finanzieren. Für die Zwecksteuer wird der Staatssteuerfuss von 2,95 auf 3,05 Einheiten angehoben. Die Gewinnsteuer für Unternehmen steigt entsprechend von 6,0 auf 6,1 Einheiten.
6,6 Kilometer langer Kanal
Das Hochwasserschutzprojekt sieht einen 6,6 Kilometer langen Kanal vom Sarnersee zur Sarneraa unterhalb des Wichselsees vor. Dieser soll künftig Wassermassen unterirdisch um Sarnen leiten und das Dorf vor Überschwemmungen schützen.
Entlang des Flusses sind zudem ein Hilfswehr zur Regulierung des Sarnersees, eine neue Brücke, Ufersanierungen und ein Ausbau des Flussbetts vorgesehen. Die Bauarbeiten sollen insgesamt sechs Jahre dauern.
Die Kosten für das Projekt liegen bei 115 Millionen Franken. Nach bereits gesprochenen Krediten für die Planung bleiben 111 Mio. Fr. Der Bund übernimmt zwischen 35 und 65 Prozent der Kosten. Den Rest teilen sich der Kanton und die profitierenden Gemeinden Sarnen, Sachseln und Giswil.
Die Höhe seiner Beteiligung legt der Bund voraussichtlich erst 2016 nach Vorliegen eines vom Kanton bewilligten Projekts fest. Die Obwaldner Regierung geht nach Gesprächen mit Bundesvertretern von einer Bundesbeteiligung von gegen 55 Prozent aus.