OC Oerlikon verlagert Textile-Unternehmenszentrale nach Shanghai

Der Industriekonzern OC Oerlikon verlagert im Textilgeschäft seine Dirigenten dorthin, wo in der Weltwirtschaft die Musik gespielt wird: Asien. Das Textile-Segment, das fast die Hälfte des gesamthaften Konzernumsatzes erwirtschaftet, setzt bereits jetzt 70 Prozent seiner Textilmaschinen in dieser Wachstumsregion ab.

OC Oerlikon: Reorganisation der Textilsparte (Bild: sda)

Der Industriekonzern OC Oerlikon verlagert im Textilgeschäft seine Dirigenten dorthin, wo in der Weltwirtschaft die Musik gespielt wird: Asien. Das Textile-Segment, das fast die Hälfte des gesamthaften Konzernumsatzes erwirtschaftet, setzt bereits jetzt 70 Prozent seiner Textilmaschinen in dieser Wachstumsregion ab.

In Indien und in China verkaufen sich OC Oerlikons Textilmaschinen, die zur Herstellung von Garnen für Bekleidung oder Teppiche verwendet werden, besonders gut: Über die ersten neun Monate des Jahres 2011 gerechnet legten die Umsätze in diesen beiden Schwellenländern um bis zu 41 Prozent zu.

In einer Annäherung an diesen Wachstumsmarkt wird der Konzern nun seine Textile-Unternehmenszentrale in Chinas Wirtschaftsmetropole Shanghai verlegen. Wie OC Oerlikon am Dienstag mitteilte, sollen bis Ende 2012 mehr als 40 Prozent aller Senior-Managementpositionen dieses Segments im dortigen neuen Büro angesiedelt werden.

Aus fünf mach drei

Des Weiteren wird die Organisation des Textile-Segments von derzeit fünf Geschäftseinheiten auf drei zusammengefasst. Bis Ende 2014 sollen zudem 50 Prozent der weltweit 6300 Personen zählenden Belegschaft des Textile-Segments in Asien beschäftigt werden. Aktuell sind es 45 Prozent.

Auf die Schweiz wird dies gemäss einem OC-Oerlikon-Sprecher keine Auswirkungen haben. Hierzulande seien ohnehin nur einige hundert Mitarbeitende in diesem Bereich angestellt, erklärte dieser gegenüber der Nachrichtenagentur sda.

Von den roten Zahlen weggekommen

Der durch Fusionen und Zukäufe entstandene OC Oerlikon Konzern produziert neben Textilmaschinen diverse andere industrielle Anwendungen wie Getriebesysteme, Vakuumpumpen oder Anlagen zur Massenproduktion von Solarmodulen.

Während der Finanz- und Wirtschaftskrise hatte der Konzern tiefrote Zahlen geschrieben und war wegen seiner Schulden kurz vor dem Kollaps gestanden. Eine Rosskur mit dem Abbau tausender Stellen führte den Konzern aber 2010 erstmals wieder in die Gewinnzone. Seither verbesserte sich die Situation zunehmends: Im ersten Halbjahr 2011 etwa erzielte OC Oerlikon 83 Mio. Fr. Gewinn.

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