Die Ölproduzenten nördlich der teilweise ausgebrannten kanadischen Stadt Fort McMurray können ihre Anlagen möglicherweise innerhalb von Wochen wieder hochfahren. Diese wurden bei den Waldbränden in der Provinz Alberta nach Regierungsangaben nicht beschädigt.
Die Brände, die mehr als 2400 Gebäude zerstörten und fast 90’000 Menschen in die Flucht schlugen, breiteten sich über eine Fläche von 229’000 Hektar aus. Nach Schätzungen des Analysehauses Energy Aspects fällt wegen der Brände allerdings die Produktion von 2,5 Millionen Barrel (je 159 Liter) Rohöl pro Tag vorübergehend aus.
Das Ausmass der Zerstörung fiel in Fort McMurray aber deutlich geringer aus als zunächst befürchtet: 90 Prozent der Stadt mit rund 80’000 Einwohnern seien intakt, sagte Regierungschefin Rachel Notley nach einem Treffen mit Unternehmensvertretern am Dienstag. Tote und Verletzte im direkten Zusammenhang mit den Bränden gab es Behörden zufolge nicht.
«Die Betreiber haben sich verpflichtet, die Produktion so schnell wie möglich wieder aufzunehmen», sagte Notley. Vorher müsse aber geprüft werden, ob deren Pipelines, die Stromversorgung sowie der Transport von Arbeitern und Gütern auf dem Land- und Luftweg sicher seien.
Während unterirdische Leitungen wohl weitgehend unbeschädigt blieben, habe das Feuer vermutlich die meisten Stromleitungen in der Gegend geschmolzen, sagte der Vorsitzende des Ölproduzenten Suncor Energy, Steve Williams. Die meisten Betreiber nördlich von Fort McMurray könnten im Grunde aber innerhalb weniger Tage wieder an die Arbeit gehen.
Nach offiziellen Angaben waren zuletzt mehr als 1500 Feuerwehrleute, 120 Helikopter und fast 30 Löschflugzeuge im Einsatz. Insgesamt brannten in der Provinz zuletzt 25 Feuer, davon war eines noch ausser Kontrolle. Die Brände wüten rund 30 Kilometer von der benachbarten Provinz Saskatchewan entfernt.