Die Preise in der Euro-Zone sind zum Jahresanfang kräftig gefallen und bereiten der Europäischen Zentralbank (EZB) weiter Sorgen. Die jährliche Inflationsrate sank im Januar auf minus 0,6 Prozent, nach minus 0,2 Prozent im Dezember.
Dies berichtete das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg und bestätigte damit eine eigene Schätzung von Ende Januar. Ein solches Minus war zuletzt im Juli 2009 verzeichnet worden, als die Inflationsrate infolge der damaligen Wirtschaftskrise sank.
Hauptgrund dafür war, dass sich Energie nach dem Verfall des Ölpreises deutlich verbilligte – allein im Januar um gut 9 Prozent. So mussten die Konsumenten für Heizöl knapp 27 Prozent weniger zahlen als ein Jahr zuvor, Tanken verbilligte sich um fast 16 Prozent.
Nur in den Euro-Ländern Österreich und Malta stiegen die Konsumentenpreise insgesamt etwas. Klammert man Energie aus, wären die Preise binnen Jahresfrist auch im gesamten Euro-Raum um 0,4 Prozent geklettert.
Die EZB spricht von stabilen Preisen bei einer Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent. Davon ist die Euro-Zone aber deutlich entfernt. Vielmehr gibt es Sorgen um einen Preisfall auf breiter Front. Ökonomen warnen von einer konjunkturschädlichen Deflation, die den Konsum und die Investitionen bremsen könnte.
Deshalb hat die EZB bereits angekündigt, ihre ohnehin extrem laxe Geldpolitik weiter zu lockern. Die Währungshüter wollen ab März mehr als eine Billion Euro in den Finanzkreislauf pumpen, um damit die Wirtschaft anzukurbeln.