Die Talfahrt der Ölpreise hat sich am Montagmittag beschleunigt. Das weltweite Überangebot bei gleichzeitig schwächelnder Nachfrage lastet schon seit Monaten auf den Preisen. Nordseeöl der Sorte Brent fiel um bis zu 3,5 Prozent auf 54,44 Dollar je Barrel (159 Liter).
Das war der tiefste Stand seit Mai 2009. US-Leichtöl der Sorte WTI verlor in der Spitze 2,9 Prozent auf 51,16 Dollar und notierte damit ebenfalls so niedrig wie zuletzt im Mai 2009. Seit den Höchstständen Mitte 2014 haben sich die Preise ungefähr halbiert.
Händler verwiesen auf Nachrichten aus der Branche. So förderte Russland im vergangenen Jahr mehr Öl als je zuvor. Irak exportierte im Dezember so viel Öl wie zuletzt 1980. «Fast alle Neuigkeiten sind negativ für den Ölpreis, im Moment sehe ich kein Aufwärtspotenzial», erklärte ein Analyst.
Ähnlich sah es ein anderer Experte: «Die Öl-Nachfrage wird auch in diesem Jahr vermutlich eher nicht robust sein, wenn wir uns die Wirtschaftslage in China, Japan und Europa ansehen», sagte Yusuke Seta von Newedge Japan.
Andere Marktbeobachter nannten zudem den schwachen Euro als Grund. Eine Aufwertung des Dollar macht Öl für Investoren ausserhalb der USA teurer.