Der sich abzeichnende Militäreinsatz gegen Syrien hat den Ölpreis nach oben getrieben. In New York stieg der Preis der Referenzsorte «Light Sweet Crude» zur Lieferung im Oktober am Mittwoch zwischenzeitlich auf 112,24 Dollar – auf den höchsten Stand seit Mai 2011.
In London kostete die Nordseesorte Brent zwischenzeitlich 117,34 Dollar, das war der höchste Stand seit sechs Monaten. Seit Wochenbeginn stiegen die Rohölpreise um mehr als sechs Dollar in London und drei Dollar in New York.
Ein Militäreinsatz in Syrien könnte die Ölförderung in Nahost und den Transport des Rohstoffs stören. In der Region werden 35 Prozent des weltweit produzierten Öls gefördert. Analysten sehen besonders Pipelines durch Angriffe gefährdet. Syrien selbst ist kein wichtiger Ölproduzent.
An der Londoner Börse profitierten die Kurse der Ölkonzerne: Die Shell-Aktie legte um 2,02 Prozent zu, die BP-Aktie um 1,24 Prozent. Anleger und Devisenmakler investierten zudem bevorzugt in Dollar und Gold, die in Krisenzeiten als sichere Anlagen gelten.
Der Euro verlor im Vergleich zum Dollar und lag am Abend bei 1,3322 Dollar, nach 1,3391 Dollar am Vorabend. Der Goldpreis erreichte mit 1433,83 Dollar je Unze seinen höchsten Stand seit Mitte Mai.
Besonders nervös reagierten die Finanzmärkte in der nördlich an Syrien grenzenden Türkei. Die Börse in Istanbul, die am Dienstag mit einem Minus von 4,73 Prozent geschlossen hatte, ging mit einem neuerlichen Minus von mehr als 2 Prozent in den Handel. Am Abend notierte sie noch 1,5 Prozent im Minus. Die nationale Währung Lira erreichte derweil am Morgen einen neuen historischen Tiefstand.