Starker Regen, heftige Stürme und Hagel haben seit Samstagabend in Österreich, Tschechien und Polen gewütet. Es kam zu Überschwemmungen und schweren Schäden. Im niederösterreichischen Pöchlarn wurde ein Besucher eines Mittelalterfestes von einem Ast erschlagen.
Der 51-jährige Mann sei in der Nacht im Spital seinen schweren Verletzungen erlegen, teilte die Sicherheitsdirektion des österreichischen Bundeslandes am Sonntag mit.
Orkanartige Böen im Zuge eines aufziehenden Unwetters hatten am Samstagabend Äste eines alten Ahornbaumes im Schlosspark von Pöchlarn abgerissen. Die Äste stürzten auf mehrere Festzelte des Mittelalterspektakels.
Zwölf Menschen wurden verletzt, vier weitere davon schwer. Die Verletzten mussten von der Feuerwehr mit Hilfe von Motorsägen befreit werden. Auch in anderen Gegenden Österreichs wurden Menschen durch herumfliegende Gegenstände oder herunterstürzende Äste verletzt. Unter anderem wurde in der Nähe von Linz in Oberösterreich ein Bauer von einem Garagentor getroffen.
Angst vor Schlammlawinen
In St. Lorenzen in der Steiermark mussten wegen der Gefahr von Muren etwa 250 Menschen vorsorglich ihre Häuser verlassen. Bereits vor einer Woche hatte eine Schlammlawine die Ortschaft im Paltental verwüstet.
Damals wurden etwa 70 Gebäude von der Schlammlawine erfasst. Ein Mann wurde schwer verletzt. Im etwa 20 Kilometer entfernten Dorf Thörl in der Steiermark war ein Mann in einer Schlammlawine gestorben.
Murgänge, Felsstürze und umgestürzte Bäume machten den Österreichern auch an diesem Wochenende zu schaffen: Im Bundesland Salzburg wurde die Bundesstrasse 166 zwischen Abtenau und Annaberg durch einen Felssturz verschüttet.
Auch im Salzburgerland, im Tirol und in Nieder- und Oberösterreich mussten wegen Murenabgängen mehrere Strassen gesperrt werden. Betroffen war auch die Brennerstrasse (B182) im Tirol.
Grossflächiger Stromausfall
Unwetter suchten am Samstag auch den Süden Tschechiens heim. Dort stürzte ein Baum auf Bahngeleise, kurz darauf krachte ein Personenzug in den Baum. Verletzt wurde aber niemand.
In Tschechien waren zudem zehntausende Haushalte ohne Strom, wie der tschechische Energiekonzerns CEZ miteilte. In Tschechien und Polen wurden wegen des Unwetters zudem zahlreiche Strassen und Keller überflutet, wie die Medien der beiden Länder berichteten.