Die österreichische Malerin Maria Lassnig ist tot. Sie starb im Alter von 94 Jahren in Wien, wie der Leiter des Grazer Universalmuseums Joanneum, Peter Pakesch, der Nachrichtenagentur APA sagte.
Lassnig galt als eine der bedeutendsten österreichischen Künstlerinnen. Bekannt wurden vor allem ihre «Körpergefühlsbilder», mit denen sie körperliche Empfindungen in die Malerei übertrug. Wichtige Werke sind ihre Bilder «Quadratisches Körpergefühl» und «Blau Gekreuzte Finger».
Lassnig malte auch viele Selbstporträts. Zuletzt setzte sie sich auch mit ihrem Alter auseinander, etwa im Gemälde «Hospital», das bettlägerige Senioren im Spital zeigt.
Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den renommierten Oskar-Kokoschka-Preis der österreichischen Regierung. Im Jahr 2003 vertrat sie ihr Heimatland bei der ersten Kunstbiennale in Peking.
Sechs Jahre später wurde sie zu ihrem 90. Geburtstag mit einer Retrospektive im Museum Moderner Kunst in Wien geehrt. Im Jahr 2013 erhielt sie bei der Biennale in Venedig den Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk.
Geboren wurde Lassnig im Jahr 1919 im kärntnerischen Kappel. Im Alter von 22 Jahren wurde sie in die Wiener Akademie der bildenden Künste aufgenommen. In Paris lernte sie unter anderem den Dichter Paul Celan und den Surrealisten André Breton kennen, später lebte sie auch in New York. Im Jahr 1980 übernahm sie als erste Frau eine Professur an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien.