Die in Wien geborene Schriftstellerin Eva Menasse erhält den mit 20’000 Euro dotierten Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg. Die Jury lobte vor allem ihre Vielfältigkeit.
Mit jedem Werk bearbeite Menasse ein neues Themenfeld, schrieb die Stadt Bad Homburg am Montag mit Verweis auf die Jury-Entscheidung: «Dem hinreissenden Debüt, einem Roman über eine jüdische Familie im Wien des letzten Jahrhunderts, lapidar mit ‚Vienna‘ überschrieben, folgen streng komponierte Erzählbände und ein Roman, der unter dem Titel ‚Quasikristalle‘ chemische Strukturen in multiperspektivisches Erzählen übersetzt.»
Ihre Prosa verbinde «wortgewaltige und zarte Töne, Komisches und Melancholisches». Menasses Themen reichten von der Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts bis in die aktuelle Gegenwart. Die Autorin führe mit ihren Themen Patchworkfamilien, Reproduktionsmedizin oder Digitalisierung zu den Fragen, «was wir sind und was wir wirklich über uns wissen».
Den mit 7500 Euro dotierten Förderpreis erhält Nele Pollatschek. Der Oberbürgermeister von Bad Homburg, Alexander Hetjes, wird die Auszeichnungen am 11. Juni überreichen.