Sabine Gruber, Peter Henisch, Anna Mitgutsch, Friederike Mayröcker und das Duo Peter Waterhouse/Nanne Meyer sind die Anwärter auf den erstmals vergebenen österreichischen Buchpreis. In der Nebensparte Debütpreis ist der Schweizer Sacha Batthyany nominiert.
Ein «heftiger Lesesommer», «fünf unterschiedliche Blickwinkel auf Literatur» und «faire, aber lange Debatten» seien der am Dienstag veröffentlichten Shortlist zugrunde gelegen, teilten Mitglieder der Jury bei einer Pressekonferenz.
Fünf Titel sind es geworden: Sabine Grubers Roman über den Kriegsfotografen «Daldossi oder Das Leben des Augenblicks», Peter Henischs Kindheitserzählung aus dem Wien der Nachkriegszeit, «Suchbild mit Katze».
Dazu Anna Mitgutschs Roman über eine späte «Annäherung» einer Pensionistin und ihres 96-jährigen Vaters, ausserdem der neue Gedichtband «fleurs» von Friederike Mayröcker und ein poetisch-essayistisches sowie zeichnerisch aufbereitetes Werk über Flucht und Neuanfang, «Die Auswandernden» von Peter Waterhouse und Nanne Meyer.
Über den Gewinner wird man erst am Tag der Preisverleihung, dem 8. November, zu diskutieren beginnen. «Mal sehen, ob wir bis zum Abend rechtzeitig fertig werden», so Jurorin Rotraut Schöberl. «Sonst muss man die Vergabe eben verschieben», meinte sie im Scherz. Geplant ist die Verleihung jedenfalls für 19 Uhr.
Schweizer für Debütpreis nominiert
Mit den rund 120 Büchern, die für den erstmals vergebenen österreichischen Buchpreis sowie den Debütpreis eingereicht wurden, haben die Verlage die Erwartungen schon mengenmässig übertroffen. Insgesamt werden 45’000 Euro vergeben: 20’000 für den Gewinner, 2500 für die anderen vier Shortlist-Autoren, 10’000 für den Gewinner des Debütpreis und wieder je 2500 für die beiden anderen Autoren der Debüt-Shortlist.
Die Shortlist für den Debütpreis stand bereits seit längerem fest: Nominiert ist auch der Schweizer Sacha Batthyany, der sich in «Und was hat das mit mir zu tun?» auf die Spuren seiner Grosstante macht, die in das Kriegsverbrechen im österreichischen Rechnitz verstrickt war.
Ausserdem kandidieren Friederike Gösweiners Debüt «Traurige Freiheit» über eine Generation zwischen Praktikum und Prekariat und Katharina Winklers «Blauschmuck», über eine wahre Emigrationsgeschichte einer jungen Frau aus Anatolien.