Der mit Österreich koproduzierte Schweizer Dokumentarfilm «More Than Honey» hat einen österreichischen Filmpreis erhalten für die beste Tongestaltung. Der grosse Abräumer an der Preisgala war Ulrich Seidls «Paradies: Liebe» mit drei Hauptpreisen.
Der Regisseur wurde für sein Sextourismus-Drama, das sechsfach nominiert war, mit den Preisen für den besten Film, die beste Regie und die beste Hauptdarstellerin (Margarethe Tiesel) bedacht. Der siebenfach nominierte Favorit «Grenzgänger» von Florian Flicker erhielt ebenfalls drei Auszeichnungen, darunter jene für das beste Drehbuch (Flicker selbst) und die beste Kamera (Martin Gschlacht).
Wenn Seidl dieses Wochenende sich und seinen Film an den Solothurner Filmtagen vorstellt, dürfte er guter Laune sein. In Wien gab er seine Freude darüber zum Ausdruck, «dass ich diese Auszeichnung trotz vieler internationaler Preise ausgerechnet hier bekomme».
Die undotierte Ehrung wurde im Wiener Rathaus im dritten Jahr von der Akademie des Österreichischen Films vergeben. Sie zeichnet in 14 Kategorien Filmschaffende aus Österreich aus, die Preisträger erhalten eine Skulptur der Künstlerin Valie Export.
«Paradies: Liebe» ist der erste Teil der Paradies-Trilogie von Seidl. Mit dem zweiten Teil «Paradies: Glaube» holte er bei den Filmfestspielen in Venedig den Spezialpreis der Jury. Er dreht sich um eine fanatische Katholikin, der dritte Teil «Paradies: Hoffnung» soll in einem Diätcamp für Teenager spielen.