Der österreichische Zeichner und Karikaturist Manfred Deix ist tot. Er starb am Samstag im Alter von 67 Jahren, wie der Direktor des Karikaturmuseums Krems am Montag der österreichischen Nachrichtenagentur APA bestätigte.
Deix kam 1949 im niederösterreichischen St. Pölten zur Welt – und machte sich mit seinen Karikaturen gerade in den ländlichen Regionen unbeliebt. Deix kannte kaum Tabus, er griff die Heuchelei der katholischen Kirche genau so gerne an wie den Superstar Arnold Schwarzenegger. Mit seinen drastischen gemalten und gezeichneten Zeitkommentaren wurde er populär – auch in Deutschland und in der Schweiz.
In seinen Bildern gewährte der Satiriker Einblicke in die Abgründe des modernen Lebens und verlieh der österreichischen Seele Ausdruck. «In erster Linie war er politischer Karikaturist, aber er zählte mit Sicherheit zu den ganz grossen Künstlern Österreichs», sagt Gottfried Gusenbauer vom Karikaturmuseum Krems. Schön umschrieb der Schweizer Karikaturist Ruedi Widmer eine Eigenart von Deix: «Keiner konnte Fleisch so gut malen wie er.»
Tatsächlich war Deix‘ Stil unverkennbar. Hier einige Anschauungsbeispiele:
«Beach Baby» aus dem Jahr 2000. (Bild: © Manfred Deix 2016)
Kritik an der Atomenergie: Deix‘ Kommentar über den Bau des slowakischen AKW Mochovce, 1990. (Bild: © Manfred Deix 2016)
«Sollen Priester heiraten dürfen?» Besonders gern nahm Deix die katholische Doppelmoral aufs Korn. (Bild: © Manfred Deix 2016)
«Mehr Frauen in Männerberufen», Deix versah auch diese Forderung mit einer unverkennbar ironischen Note. (Bild: © Manfred Deix 2016)
Manchmal wurde er auch tierisch: Hier die Fischkunde aus dem Jahr 2008. (Bild: © Manfred Deix 2016)
Den österreichischen Alltags-Rassismus skizzierte er in dieser Karikatur aus dem Jahr 2002: «Grazer Bürgerwehr». (Bild: © Manfred Deix 2016)
Schwarzenegger als Messias: «I’ll be back.» (Bild: © Manfred Deix)
Weitere Anschauungsbeispiele finden Sie zum Beispiel bei «Spiegel Online».