Der Wahlmarathon in Österreich war lang und hat nun auch das Wort des Jahres in der Alpenrepublik hervorgebracht: Bundespräsidentenstichwahlwiederholungsverschiebung.
Mehr als ein Drittel der rund 10’000 abgegebenen Stimmen entfielen bei der Wahl auf das Wortungetüm, wie die Jury am Freitag mitteilte. Die jährliche Wahl wird von der Forschungsstelle Österreichisches Deutsch der Universität Graz gemeinsam mit der österreichischen Nachrichtenagentur APA organisiert.
Das gewählte Wort des Jahres sei «sowohl inhaltlich als auch aufgrund seiner Länge ein Sinnbild und ironischer Kommentar für die politischen Ereignisse dieses Jahres», hiess es in der Mitteilung der Jury. Zudem zeige es die einmalige Fähigkeit der deutschen Sprache, beliebig viele Substantive aneinanderzureihen und so neue Wörter zu bilden, deren Länge praktisch unbegrenzt sei.
In der Wiederholung der Stichwahl zum Bundespräsidenten hatte der Grünen-Politiker Alexander Van der Bellen am Sonntag gegen seinen rechtspopulistischen Rivalen Norbert Hofer gewonnen.
Unwort des Jahres wurde «Öxit». Das in Anlehnung an «Grexit» und «Brexit» geschaffene Wort sei in den Medien unreflektiert verwendet worden. Damit werde der Austritt Österreichs aus der EU gewissermassen herbeigeredet, «obwohl es seitens der Bevölkerung dazu keine Mehrheit gibt», kritisierte die Jury.
Die Gesellschaft für deutsche Sprache hatte am Freitag «postfaktisch» zum Wort des Jahres gewählt.