«Offene Bühne»: Kulturelles Überraschungspaket am Nadelberg

Wer sich gerne überraschen lässt und am sonst ruhigen Sonntagabend nichts vor hat, ist richtig bei der «offenen Bühne» am Nadelberg 4. Etwas Mut zum Risiko muss man allerdings mitbringen. Wer sich gerne überraschen lässt und am sonst ruhigen Sonntagabend nichts vor hat, ist richtig bei der «offenen Bühne» am Nadelberg 4. Etwas Mut zum […]

Überraschungen gibt es immer: das Duo Luna Tic sorgte Februar 2010 auf der offenen Bühne für Unterhaltung.

Wer sich gerne überraschen lässt und am sonst ruhigen Sonntagabend nichts vor hat, ist richtig bei der «offenen Bühne» am Nadelberg 4. Etwas Mut zum Risiko muss man allerdings mitbringen.

Wer sich gerne überraschen lässt und am sonst ruhigen Sonntagabend nichts vor hat, ist richtig bei der «offenen Bühne» am Nadelberg 4. Etwas Mut zum Risiko muss man allerdings mitbringen.

Im Basler Kulturleben relativ unbeachtet findet im Engelhof an jedem ersten Sonntag im Monat die «offene Bühne» statt. Wer sich nicht daran stört, dass kaum renommierte Künstler auftreten, bekommt ein abwechslungsreiches Programm geboten. Offen ist die Veranstaltung, wie der Name schon sagt, für jeden – vor wie auf der Bühne.

Auf der Bühne des Gewölbekellers im zweiten Untergeschoss stehen Vertreter aller Genres und Altersklassen. Zauberkünstler etwa, Poeten, Schauspieler und Musiker. Die offene Bühne bietet eine Plattform für Kleinkunst, die sonst schwer unterkommt, Performances, die nicht in ein bestimmtes Genre passen und kulturelle Experimente aller Art.

Ein Highlight ist immer dabei

Etwas Mut zum Risiko muss man mitbringen, wirklich enttäuscht wird man selten. «Wenigstens ein Highlight ist eigentlich immer dabei», sagt Julian Mettler, der zusammen mit Daniela Dill und Hannes Flück jeden Monat das Programm zusammenstellt.

In lebhafter Erinnerung ist ihm eine Seniorin, die an ihrer Hammondorgel alles gab. Ihr Instrument brachte sie mit – aus dem Altersheim. Aber auch der «Kulturkomiker» Fil, der das Publikum «vor Lachen fast auf den Boden schickte» oder die Klavierakrobatinnen vom Duo Luna Tic.

Erlaubt und geboten ist fast alles

An Bewerbungen fehlt es nicht, obwohl es keine Gage gibt und ein einzelner Auftritt maximal eine halbe Stunde dauern darf. Ausnahmen gibt es nur selten. So wurde im Januar ein ganzer Abend für Powerpoint-Karaoke reserviert.

Erlaubt und geboten ist fast alles. Mit Ausnahme von rassistischen, sexistischen oder anderen Darbietungen, die grob daneben sind. «So jemand hat sich bisher aber auch noch nicht gemeldet», sagt Mettler. Momentan sei das Programm «sehr musiklastig», gibt er zu, möchte das in der zweiten Jahreshälfte aber gerne ändern.

Seltenheitswert in der Basler Veranstaltungslandschaft

Die offene Bühne trägt sich selbst und bezieht weder Stiftungs- noch Sponsorengelder, was in der Basler Veranstaltungslandschaft Seltenheitswert hat. Der Eintritt ist aus grundsätzlichen Erwägungen kostenlos. «Trotzdem bitten wir um Spenden», ergänzen die Organisatoren, denn «den grössten Teil der Kollekte überweisen wir nämlich für Urheberrechte an die SUISA».

Am kommenden Sonntag, 1.Juni steht das Impro-Theater «Schaf Romeo», Geschichten mit Musik von «Vox Fabulae», nordische Lieder von Juhana Ivvonen und Coversongs von «Consens» auf dem Programm der offenen Bühne, das bei gutem Wetter im Hof des deutschen Seminars aufgeführt wird.

Disclaimer: Die Autorin ist Mitglied im Helferteam der offenen Bühne und sorgt unter anderem regelmässig dafür, dass das Publikum weder auf dem Boden noch auf dem Trocken sitzen muss.

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Offene Bühnejeden ersten Sonntag im Monat ab 20:00 Uhr. Am Nadelberg 4 (Engelhof), 4051 Basel.

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