Morgen Freitag publiziert das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) die Daten zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal. Viele Experten rechnen damit, dass die Schweiz im ersten Halbjahr in eine Rezession gefallen ist. Eine echte Krise ist dennoch nicht in Sicht.
Nach dem Rückgang von 0,2 Prozent im ersten Quartal dürfte die Schweizer Wirtschaft auch zwischen April und Juni nochmals etwas zurückbuchstabiert haben. So rechnen die Analysten der Grossbank Credit Suisse mit einem Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 0,1 Prozent, ebenso jene der UBS.
Etwas pessimistischer ist die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF). Sie veranschlagt einen Rückgang im zweiten Quartal von 0,5 Prozent. Auch das Institut Créa der Universität Lausanne rechnet mit einem Wachstumseinbruch, ohne diesen aber zu beziffern.
In der Leseart der meisten Ökonomen befindet sich ein Land nach zwei rückläufigen Quartalen in der Rezession. Die Experten der UBS wie auch der Credit Suisse betonen darum diesen rein rechnerischen, technischen Aspekt, wenn man nach der Publikation der offiziellen Zahlen von Rezession spricht.
In einer echten Wirtschaftskrise stecke die Schweiz nämlich nicht, relativierten die Experten im Vorfeld der Veröffentlichung auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Im Gesamtjahr dürfte nach der Berechnung der meisten Konjunkturforscher denn auch ein leichtes Plus herausschauen. Das Seco selbst etwa rechnet für das Jahr 2015 mit einem Wachstum von 0,8 Prozent.