Ohne bessere Auftragslage droht Stellenabbau bei Stadler Rail

Der Schienenfahrzeughersteller Stadler Rail hat für das kommende Jahr seine Auftragslücke schliessen können. Doch für 2015 und die Folgejahre zeigt sich Inhaber Peter Spuhler im Interview mit der Zeitung «Schweiz am Sonntag» pessimistisch.

Peter Spuhler, CEO und Inhaber der Stadler Rail Group (Archiv) (Bild: sda)

Der Schienenfahrzeughersteller Stadler Rail hat für das kommende Jahr seine Auftragslücke schliessen können. Doch für 2015 und die Folgejahre zeigt sich Inhaber Peter Spuhler im Interview mit der Zeitung «Schweiz am Sonntag» pessimistisch.

Stellenabbau schliesst er nicht aus. Er macht diesen insbesondere abhängig von den Auftragsvergaben in der Schweiz.

«Wenn wir in der Schweiz in den nächsten 12 bis 18 Monaten weiter leer ausgehen sollten, dann wird es fast zwingend zu einem weiteren Stellenabbau und einer Verlagerung in andere Märkte kommen», so Peter Spuhler.

Stadler Rail hat zwar international und auch in der Schweiz in den letzten Monaten wieder Aufträge erhalten, doch bei der bisher grössten Vergabe in der Geschichte der SBB, den 59 Doppelstockzügen für 1,9 Mrd. Franken, ging das Unternehmen leer aus. Der Auftrag wurde im Mai 2010 an den kanadischen Konzern Bombardier vergeben.

«Wir sind darauf angewiesen, dass wir auch in der Schweiz wieder grössere Aufträge gewinnen können. Hier haben wir in den letzten Jahren mehr verloren als gewonnen», so Peter Spuhler. «Wenn sich das nicht ändert, dann droht ein weiterer Stellenabbau.»

Stadler Rail nehme an allen Ausschreibungen in der Schweiz teil, so Spuhler weiter. Zur Chancen für die laufende Ausschreibung der 29 Neat-Hochgeschwindigkeitszüge wolle er aber keinen Kommentar abgeben.

Im vergangenen April kündigte Stadler Rail an, am Standort Altenrhein SG rund 60 Stellen abzubauen. Es handelt sich vorwiegend um Temporärstellen, die nicht wieder besetzt werden. Bei einer nächsten Sparrunde würde es gemäss Spuhler aber die Festangestellten treffen. «Das wäre eine Katastrophe und hätte einen Knowhow-Abfluss zur Folge.»

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