In der Nacht auf Freitag startet die NBA-Saison auch für den Schweizer Thabo Sefolosha. Mit seinen Oklahoma City Thunders trifft er auswärts auf die San Antonio Spurs.
Oklahoma City schaffte es in der vergangenen Saison als beste Mannschaft des Westens in den Final gegen die Miami Heat, das Starensemble um LeBron James, den besten Spieler der Gegenwart. Mit einem deutlichen 4:1 entschied Miami die Serie für sich. Für Sefolosha und seine Teamkollegen endete die Saison mit einer grossen Enttäuschung, doch von der Finalerfahrung werden sie profitieren. Auch Miami, das vor zwei Jahren, beim ersten Final der damals neu zusammengestellten Mannschaft, überraschend den Dallas Mavericks unterlag, musste zunächst Lehrgeld bezahlen.
Für „OKC“ spricht in der kommenden Saison ebenfalls, dass das Kader in der Wechselperiode praktisch gleich geblieben ist. Nachdem Superstar Kevin Durant bereits letzten Sommer eine Vertragsverlängerung um fünf Jahre unterschrieben hatte, wurden auch Coach Scott Brooks, Aufbauer Russell Westbrook und Power Forward Serge Ibaka längerfristig an den Verein gebunden. Auch die beiden weiteren Starter, Thabo Sefolosha und Kendrick Perkins, sind mit Verträgen für noch mindestens zwei Saisons ausgestattet.
Nur James Harden abgewandert
Für Unruhe sorgte in der Vorbereitung einzig James Harden, dessen Vertrag Oklahoma gerne auch verlängert hätte. Doch die finanziellen Forderungen des Spielers waren zu hoch, darum wurde er vergangenes Wochenende noch nach Houston transferiert. Harden hatte massgeblichen Anteil am Aufstieg von OKC in den letzten zwei Jahren. Jeweils von der Bank vermochte er starke offensive Akzente zu setzten, wodurch er in der vergangenen Saison verdient zum sechsten Mann des Jahres gewählt wurde. Konstanz ist jedoch nicht das Markenzeichen des 23-Jährigen – ein Mitgrund für die Finalniederlage gegen Miami.
Dass Harden sich jeweils mit der Reservistenrolle abfinden musste, lag an Thabo Sefolosha. Der Romand beansprucht die Position des Shooting Guards für sich, weil er als Defensivspezialist die ideale Ergänzung zu Durant und Westbrook darstellt, die aus praktisch jeder Situation einen Korb machen können. Dies wird auch Sefoloshas neuer Konkurrent Kevin Martin, der von Houston übernommen wurde, nicht ändern. Der 29-Jährige wird als guter Werfer wie Harden vor allem als Skorer in Erscheinung treten.
Auch wenn Oklahoma City eine vergleichsweise junge Mannschaft stellt, gehört sie offensiv zu den besten. Durant wurde kürzlich 24, Westbrook und Ibaka 23 Jahre alt – von den Leistungsträgern sind Sefolosha (28) und Perkins (27) quasi die Veteranen. In der vergangenen Saison erzielte das Team pro Spiel durchschnittlich 103,1 Punkte, den drittbesten Wert der Liga. Können Durant und Co. dies beibehalten und sich gleichzeitig defensiv weiterentwickeln, stehen die Chancen sehr gut, dass sie wieder um die begehrten Meisterringe spielen.
Weitere Niederlage der Lakers
In die Meisterschaft starten sie in der Nacht auf Freitag mit einem Gastspiel bei den San Antonio Spurs. Inzwischen haben die Los Angeles Lakers einen veritablen Fehlstart hingelegt und verloren auch ihr zweites Spiel: Auswärts gegen die Portland Trail Blazers blieben die Lakers beim 116:106 blass. Dabei reichten 33 Punkte und 14 Rebounds des neu verpflichteten Dwight Howard nicht zum Vollerfolg. Dafür ist der nicht zu unterschätzende Ortsrivale, die Los Angeles Clippers, mit dem 101:92-Sieg gegen die Memphis Grizzlies optimal in die Saison gestartet.
National Basketball Association (NBA): Mittwoch: Toronto Raptors – Indiana Pacers 88:90. Philadelphia 76ers – Denver Nuggets 84:75. Detroit Pistons – Houston Rockets 96: 105. Chicaco Bulls – Sacramento Kings 93:87. New Orleans Hornets – San Antonio Spurs 95:99. Utah Jazz – Dallas Mavericks 113:94. Phoenix Suns – Golden State Warriors 85:87. Los Angeles Clippers – Memphis Grizzlies 101:92. Portland Trail Blazers – Los Angeles Lakers 116:106.