Bundesrätin Simonetta Sommaruga muss kommendes Jahr als Bundespräsidentin nicht zwingend die Olma in St. Gallen oder den Autosalon in Genf eröffnen. Der Bundesrat hat am Freitag beschlossen, seine Praxis zu ändern. Er will keine Anlässe mehr bevorzugen.
Der Bundesrat wird jedes Jahr zu zahlreichen Veranstaltungen eingeladen. Bisher gab es für ihn Pflichtanlässe, insbesondere für den Bundespräsidenten oder die Bundespräsidentin: Bestimmte wiederkehrende Anlässe wurden stets beehrt. Diese Anlässe waren auf einer Liste vermerkt. An andere Anlässe entsandte der Bundesrat Mitglieder je nach Möglichkeit.
Künftig will der Bundesrat nun alle Gesuche gleich behandeln. Die neue Regelung erlaube es dem Bundesrat, die ständigen Entwicklungen besser zu berücksichtigen und jüngere Anlässe mit grosser aktueller Bedeutung gleich zu behandeln wie etablierte Veranstaltungen, schreibt die Bundeskanzlei.
Mit dem Entscheid könnten beliebte Fotosujets abhandenkommen. An der Olma etwa hielt der Bundespräsident oder die Bundespräsidentin jeweils ein Ferkel in den Armen. Auch auf die eine oder andere kreative Rede könnte das Publikum verzichten müssen. Bundespräsident Didier Burkhalter bezeichnete in seiner Rede zur Eröffnung des Autosalons die Jugend als «Treibstoff der Zukunft».