Für Sportminister Ueli Maurer ist das Olympiaprojekt auch ein Entwicklungsprogramm für die Schweiz. Denn es gehe der Frage nach, wie die Bergbevölkerung in den nächsten dreissig Jahren leben werde und wie es mit dem Tourismus weiter gehe.
Dies seien Themen, die ohnehin für die ganze Schweiz geklärt werden müssten, sagte Maurer in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» (nicht online) am Mittwoch. «Unter diesem Blickwinkel ist eine Milliarde zwar immer noch sehr viel Geld, aber es wird nachvollziehbar, dass wir in die Zukunft investieren.»
Die vom Bundesrat vorgeschlagene Defizitgarantie von einer Milliarde Franken für den Fall, dass die Olympischen Winterspiele 2022 in Graubünden stattfinden, war bei den meisten Parteien bei einer Anhörung Anfang Woche auf heftige Kritik gestossen. Sollten die Bündner das Projekt im März gutheissen, hätte das Parlament das letzte Wort.
Für die Schweiz wären die Spiele gemäss Maurer ausserdem «eine einmalige Chance, sich mit jenen Werten zu präsentieren, die die Schweiz stark gemacht haben: Bescheidenheit, Präzision, sowie die Fähigkeit, sich den engen räumlichen Gegebenheiten anzupassen».
Das Schweizer Projekt biete eine Alternative zum Gigantismus, sagte Maurer. Denn die Schweiz bewerbe sich mit einem bescheidenen Dossier. Die Devise sei «weisse Spiele, kurze Wege». «Wir gehen dorthin zurück, wo der Winter zu Hause ist: in die Berge», sagte Maurer.