Olympia verlieh britischer Wirtschaft enormen Schub

Rechnen sich Olympische Spiele auch wirtschaftlich? London unternimmt einen neuen Versuch, diese Frage mit «Ja» zu beantworten. Fast ein Jahr nach dem Start von London 2012 zieht die Regierung eine durchwegs positive Bilanz.

Gut fürs Geschäft: Olympische Spiele in London (Archiv) (Bild: sda)

Rechnen sich Olympische Spiele auch wirtschaftlich? London unternimmt einen neuen Versuch, diese Frage mit «Ja» zu beantworten. Fast ein Jahr nach dem Start von London 2012 zieht die Regierung eine durchwegs positive Bilanz.

Die Olympischen Spiele von London 2012 waren nach Darstellung der Organisatoren ein enormer wirtschaftlicher Erfolg für die Gastgeberstadt. Die britische Wirtschaft habe einen Investitionsschub von 9,9 Mrd. Pfund (rund 14,2 Mrd. Franken) erhalten, wie aus einem am Freitag veröffentlichten Bericht der Regierung hervorgeht.

«Dieser Bericht zeigt, dass wir einen guten Start hingelegt haben», schrieb Premierminister David Cameron im Vorwort. Ein grosser Teil sei in den einst vernachlässigten Londoner Osten geflossen, wo sich im Stadtteil Stratford der Olympiapark befindet. 31’000 Arbeitsplätze seien geschaffen worden.

Bis 2020 sollen Berechnungen zufolge sogar 41 Mrd. Pfund an Fremdinvestitionen in die britische Hauptstadt fliessen. 9,3 Mrd. Pfund hatte der britische Staat seinerseits für die Infrastruktur der Spiele ausgegeben.

Beste Werbung

«Die Olympischen Spiele sind die beste Marketingplattform für eine Stadt und für ganze Nationen», sagte der Aussenwirtschaftsexperte des Marketing-Verbundes London&Partners, David Slater, der Nachrichtenagentur dpa.

Der Tourismus in London sei im ersten Quartal des Finanzjahres 2013/2014 um 4,2 Prozent gestiegen – die Ausgaben der Touristen sogar um mehr als 10 Prozent.

Befürchtungen, innerhalb Grossbritanniens könne ausschliesslich die Hauptstadt London, nicht aber der ohnehin benachteiligte Rest des Landes von den Spielen profitieren, teilt er nicht. «Was gut für London ist, ist auch gut für das Land», sagte Slater.

Mike Cherry vom Verband der britischen Kleinunternehmen hatte Kritik an der Verteilung des Geldflusses geübt. Die Mittel kämen weder bei den Kleinunternehmen noch in der Provinz an.

Nächster Artikel