Der ehemalige Radprofi und Olympiasieger Robert Dill-Bundi muss sich seit Montag vor einem Gericht in Vevey wegen eines Autounfalls verantworten.
Der Gerichtsfall geht auf einen verhängnisvollen Autounfall vom 22. August 2013 in Aigle zurück. Dill-Bundi, der 1980 in Moskau Olympiasieger in der Einzelverfolgung geworden ist, verlor am Steuer das Bewusstsein, worauf sein Auto ein Rotlicht überfuhr und in mehrere andere Fahrzeuge prallte. Sieben Personen wurden verletzt, drei davon erstatteten gegen den fehlbaren Lenker Anzeige. Die Staatsanwaltschaft fordert eine bedingte Geldstrafe von 150 Tagessätzen. Die Verteidigung plädiert auf Freispruch.
Der heute 57-jährige Dill-Bundi, der seit 15 Jahren mit einer Krebserkrankung kämpft und mehrere Hirnoperationen hinter sich hat, hätte sich gemäss Staatsanwaltschaft nicht hinters Steuer setzen dürfen, da ihm die Ärzte sechs Tage zuvor davon abgeraten hätten, bis er sich einem neurologischen Test unterzogen habe. Das Nichtbefolgen des Rates sei «bedeutend» und das Autofahren unter diesen Umständen «gefährlich», führte die Staatsanwaltschaft aus.
Die Verteidigung wies die Vorwürfe zurück. Die Ärztin habe dem Angeklagten nur angeraten, das Autofahren strikt auf das Notwendige zu reduzieren und Dill-Bundi wisse selber, wie wertvoll wertvoll das Leben sei und hätte nie das Leben von anderen in Gefahr gebracht. Zudem habe der Angeklagte zuvor in schwachen Momenten nie das Bewusstsein verloren.
Das Urteil folgt am Dienstag.