Olympisches Museum in Lausanne in 23 Monaten vollständig erneuert

Das Olympische Museum in Lausanne ist während 23 Monaten vollständig umgebaut und die Ausstellungsfläche beinahe verdoppelt worden. Ab dem 21. Dezember werden die Tore für das Publikum geöffnet. In der neuen Dauerausstellung sind über 1500 Gegenstände zu sehen.

Wurde renoviert: Olympisches Museum in Lausanne (Archiv) (Bild: sda)

Das Olympische Museum in Lausanne ist während 23 Monaten vollständig umgebaut und die Ausstellungsfläche beinahe verdoppelt worden. Ab dem 21. Dezember werden die Tore für das Publikum geöffnet. In der neuen Dauerausstellung sind über 1500 Gegenstände zu sehen.

Bis am 23. Januar ist der Eintritt gratis. Das Olympischen Museum wurde 1993 durch Juan Antonio Samaranch eröffnet. Seither zog es jährlich rund 200’000 Besucher an.

2007 gab Jacques Rogge, damals Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) den Auftrag, das Museum komplett zu renovieren und fürs 21. Jahrhundert zu rüsten.

Die Hauptstadt des Kantons Waadt ist seit langer Zeit mit der olympischen Bewegung verbunden und beherbergt auch das IOC. An der Erneuerung des Museums waren 70 Unternehmen beteiligt, bis zu 800 Personen waren Teil des 55 Millionen Franken teuren Umbaus.

Das IOC finanzierte den Umbau vollumfänglich. Offiziell für das Publikum geöffnet werden die Tore am 21. Dezember. Bereits am Dienstagabend wurde die neue Dauerausstellung den Medien vorgestellt.

Anlass dazu war eine symbolische Schlüsselübergabe vom abtretenden IOC-Präsidenten Jacques Rogge an den neuen Präsident Thomas Bach. Der 59-jährige Deutsche wurde am 10. September in Buenos Aires zum neunten Präsident des IOC gewählt.

Daueraustellung

in drei Teilen

Besucher der Dauerausstellung werden mit Darstellungen der antiken Austragungsstätten in Olympia in Griechenland empfangen. Der erste Teil ist neben den antiken olympischen Spielen der neuen olympische Bewegung gewidmet, welche Pierre de Coubertin 1894 mit der Gründung des IOC ins Leben gerufen hatte.

Zudem wird ein Überblick über die Bauten der Austragungsorte sowie die Eröffnungszeremonien präsentiert. Der Stock darunter ist ganz für die Olympischen Spiele reserviert.

Dort wird der sportliche Werdegang von Ausnahmekönnern vor Augen geführt sowie die Entwicklung der Disziplinen der Sommer- und Winterspiele. Auch die Ski und der Anzug, welche Pirmin Zurbriggen bei seinem Sieg in der Abfahrt an den Winterspielen 1988 getragen hatte, werden neben vielen anderen Objekten ausgestellt.

Bei der Erneuerung wurde audiovisuell stark aufgerüstet, das Museum bietet vor allem Unterhaltung. So kann sich der Besucher mittels Projektionen in einem Halbrund in die Rolle der Sportler während der Olympischen Spiele versetzen.

Ausstellung über Umbau

Im dritten Teil wird der olympische Geist sowie das Leben als Athlet in Training, Arbeit an sich selbst, Freude, Dramatik, Kameradschaft und anderen Aspekten reflektiert. Besucher können auch dem olympischen Dorf, wo sich die Athleten treffen, einen Besuch abstatten.

Dort wird nicht nur der Menüplan der Sportler gezeigt, sondern auch andere Aspekte wie mentales Training. Berühmte wie auch weitgehend unbekannte Athleten erzählen in Interviews ihre Geschichte.

Zum Schluss werden die Medaillen von sämtlichen olympischen Spielen gezeigt. Man habe sich zum Ziel gesetzt, sämtliche Beteiligte der Olympischen Spiele, vom Architekten des Stadions bis zu den Athleten in einer Ausstellung zusammen zu bringen, sagte Anne Chevalley, Verantwortliche für den Inhalt des Museums.

In zwei weiteren Räumen über insgesamt 700 Quadratmeter werden Wechselausstellungen gezeigt. Die erste Wechselausstellung «La Métamorphose» gibt bis am 15. Januar Einblick in den Umbau des Museums. Danach stehen Ausstellungen über Russland anlässlich der Winterspiele in Sotchi auf dem Programm.

Auch der Park der Anlage wurde neu gestaltet. In jede Stufe der Treppe bis zum Eingang ist der Namen eines Trägers der olympischen Fackel eingraviert, der das olympische Feuer entflammte. Die Liste geht bis auf die Spiele von 1936 in London zurück und wird künftig weitergeführt.

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