Der von einem Finanzskandal erschütterte japanische Elektronikkonzern Olympus hat 19 ehemalige und amtierende Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats auf Schadenersatz verklagt. Die Entschädigungssumme belaufe sich auf 215 Millionen Dollar, teilte der Konzern am Dienstag mit.
Er reichte die Klagen demnach am Sonntag ein; auch Ex-Verwaltungsratschef Tsuyoshi Kikukawa und sein Nachfolger Shuichi Takayama wurden zur Verantwortung gezogen. Takaymana und seine Kollegen sollen nach der nächsten ausserordentlichen Aktionärstagung im März oder April zurücktreten.
Olympus soll Verluste in Höhe von ingesamt 134,8 Milliarden Yen (1,6 Milliarden Franken) verschleiert haben. Die Konzernführung hatte Anfang November zugegeben, seit den 90er Jahren in der Bilanz hohe Verluste aus Finanzgeschäften verheimlicht zu haben. Vertuscht wurden die Verluste mit Hilfe undurchsichtiger Beraterhonorare und von Abschreibungen auf vier Firmenkäufe.
Den Skandal ins Rollen gebracht hatte der frühere Konzernchef Michael Woodford. Der Brite war im Oktober entlassen worden; ihm war ein „unangemessener“ Arbeitsstil vorgeworfen worden.
Woodford konterte mit der Anschuldigung, sein Rauswurf gehe auf seine Fragen nach Gründen für umstrittene Zahlungen zurück. Vor einigen Tagen gab Woodford seine Versuche auf, an die Spitze von Olympus zurückzukehren.