Ein verändertes Buchungsverhalten der Schweizer dürfte 2011 zu einem deutlichen Rückgang der Beschwerden an den Ombudsman der Schweizer Reisebranche geführt haben. Statt über einen Reiseveranstalter buchten die Konsumenten nämlich vermehrt selber.
Die Anzahl der erfassten Dossiers und Beschwerden ging beim Ombudsman 2011 um rund 7 Prozent auf 1616 Fälle zurück, wie dem am Mittwoch veröffentlichten Jahresbericht zu entnehmen ist.
Die grosse Mehrheit aller Anfragen konnten mit Erklärungen gelöst werden, und bei berechtigten Forderungen auch mittels Erstattungen oder Gutscheinen. Bei knapp drei Prozent der Fälle konnte keine Einigung gefunden werden, zumeist weil die Rückerstattungs- oder Schadenersatzforderungen der Reisenden nicht angemessen gewesen seien.
Der Ombudsman stellte einen Rückgang der bei Schweizer Reiseveranstaltern gebuchten Reisen fest. Im Geschäftsjahr 2011 seien die tiefen Euro- und Dollar-Kurse ein wichtiges Thema gewesen, heisst es im Bericht weiter.
Selber von Wechselkursen profitieren
Verschiedene Medien und Konsumentenschutzorganisationen hätten öffentlich dazu aufgerufen, die Reisen im Ausland zu buchen und so vom günstigen Wechselkurs zu profitieren. Ausländische Anbieter seien zwar oft preislich günstiger, der Ombudsman könne aber bei Problemen mit diesen ausländischen Firmen nicht vermitteln.
Etliche Reisende gelangten laut Jahresbericht bereits vor der Abreise an den Ombudsman, mehrheitlich informierten sie sich über ihre Rechte bei Flugplan- oder Hoteländerungen und über das korrekte Vorgehen bei Unstimmigkeiten oder Falschbuchungen im Internet.
Viele Probleme hätten laut dem Ombudsman aber mit besserer Vorbereitung durch die Reisenden selbst vermieden werden können. Oftmals würden Buchungen sehr spontan und wohl nur über den Preis gebucht, dadurch bleibe kaum Zeit für eine seriöse Vorbereitung und Abklärung.