Bahnreisende ins Tessin sollen ab diesem Monat einen «On Board Concierge Service» in Anspruch nehmen können. In ausgewählten Zügen werden die Tourismusberater konkrete Tipps für den bestehenden Aufenthalt im Tessin liefern.
Die insgesamt neun Beraterinnen werden interessierte Fahrgäste bereits am Perron im Norden abholen und ihnen als touristische Begleiter erstes Informationsmaterial aushändigen. Die eigentliche Beratung erfolgt dann auf der Reise in den Süden, wenn der Zug unter anderem den Gotthard-Basistunnel passiert.
Nachdem die Wünsche der Gäste über ein Tablet und eine App erfasst worden seien, folge die individuelle Beratung während der Zugfahrt gen Süden, erklärte der Direktor von Tessin Tourismus Elia Frapolli am Mittwoch in Biasca. Das Ergebnis könne dann sowohl ausgedruckt als auch über Mail empfangen werden.
So kann zum Beispiel eine Familie aus Zürich sich nur jene Freizeitangebot im Raum Lugano anzeigen lassen, die auch für kleine Kinder geeignet sind.
Im Sommerhalbjahr
Das neunköpfige Beraterteam wird zwischen dem 21. April und Ende Oktober in ausgewählten Zügen aktiv sein, die von der Deutschschweiz ins Tessin fahren. Von Luzern startet der «Concierge-Zug» immer am Freitag um 14 Uhr 18 und am Samstag um 10 Uhr 18. Von Zürich dagegen erfolgt der Beraterdienst am Freitag im Zug um 17 Uhr 32 und Samstag früh um 8 Uhr 9.
In 108 Zügen werden zwischen April und Oktober die Concierges des Tessins unterwegs sein – ungefähr 7000 Reisende sollen am Ende über den Concierge-Service «die andere Seite» der Schweiz entdeckt haben. Für eine Beratung werden im Schnitt acht Minuten veranschlagt.
Der «On Board Concierge Service» ist der letzte Teil der Marketing-Kampagne zur Eröffnung des Gotthard-Basistunnels, welche vom Kanton Tessin mit zwei Millionen Franken unterstützt wurde. Umgesetzt wird sie von Tessin Tourismus und der SBB.
Anregung kam von Reisenden
Die Idee des Concierge-Dienstes sei von den Reisenden selbst gekommen, sagte Frapolli. Befragungen – vorwiegend im Hauptbahnhof Zürich – hätten gezeigt, dass sich die Tessin-Reisenden inspirieren lassen wollten.
Der Tessiner Tourismus erhofft sich von der Initiative, dass auch weniger bekannte Regionen des Südkantons entdeckt werden. Frapolli erwähnte als Beispiel das Bleniotal, an dessen Eingang Biasca liegt.