Die insolvente Bitcoin-Börse Mt. Gox muss ein peinliches Eingeständnis machen: Sie hat 200’000 verlorengeglaubte Einheiten der digitalen Währung durch Zufall wiedergefunden. Gefunden wurden sie in einem vor Juni 2011 genutzten elektronischen Portemonnaie.
Damit sinke die Zahl der noch vermissten Bitcoins auf 650’000, teilte Mt. Gox am Freitag mit. Der in Tokio ansässige Marktplatz war die grösste Handelsplattform für die digitale Krypto-Währung.
Entsprechend gross waren die Schockwellen, als Mt. Gox Insolvenz anmeldete und den Verlust von 850’000 Bitcoins eingestand. Davon gehörten 750’000 den Kunden und 100’000 dem Handelsplatz selbst.
Die digitale Währung war im vergangenen Jahr zeitweise für mehr als 1000 Dollar pro Bitcoin gehandelt worden. Zuletzt hatte Mt. Gox selbst den Wert der verschollenen 850’000 Bitcoins noch mit 473 Millionen Dollar angegeben. Damit ist auch das jetzt wiederentdeckte Paket viele Millionen Dollar wert.
Mt. Gox waren schon vorher mangelnde Sicherheitsmassnahmen und eine chaotische Geschäftsführung vorgeworfen worden. Das Eingeständnis, ein so grosses Bitcoin-Paket aus den Augen verloren zu haben, dürfte die Kritik weiter befeuern.
Die Grundidee der 2009 zu Zeiten der Finanzkrise gestarteten Bitcoins ist ein weitgehend anonymer Zahlungsverkehr, der unabhängig von Regierungen und Banken funktioniert. Bitcoins werden durch komplexe Rechenprozesse am Computer erzeugt. Die „Hacker-Währung“ lässt sich in reales Geld eintauschen.