Probleme mit dem Internet-Handel machen dem Modekonzern Hugo Boss zu schaffen. Ausgerechnet das von vielen Hoffnungen begleitete Online-Geschäft brach im ersten Quartal um über ein Viertel ein,
Firmen-Chef Mark Langer begründete dies am Mittwoch mit «technischen Versäumnissen» wie zu lange Ladezeiten der Internetseite und zu hohen Preisen für die online angebotenen Kollektionen.
Da müsse Boss nacharbeiten. «Im zweiten Quartal erwarten wir Verbesserungen im Online-Geschäft.» Der Verkauf von Mode über das Internet macht erst fünf Prozent des Konzernumsatzes aus. Die Anleger reagierten verschnupft.
Im ersten Quartal verdiente Boss bei einem Umsatzplus von einem Prozent auf 651 Millionen Euro operativ (Ebitda) 97,4 Millionen Euro – vier Prozent mehr als vor Jahresfrist. Netto stieg der Gewinn um ein Viertel auf 48 Millionen Euro.
«Vor allem in Europa und Asien entwickeln wir uns positiv», sagte Langer. Es gebe bei den Handelspartnern eine positive Resonanz auf die Neuausrichtung des Unternehmens. Rückläufig seien die Geschäfte allerdings immer noch in Amerika, wo sich Boss von Handelspartnern wegen deren Rabattschlachten getrennt hatte.
Doch seien die Einbussen nicht mehr wie im Vorjahr im zweistelligen Prozent-Bereich. «Boss ist auf einem guten Weg», so Langer. «Ich bin überzeugt, dass wir nach diesem Jahr der Stabilisierung wieder profitabel und nachhaltig wachsen werden.» Langer bekräftigte seine Jahresprognose, die weitgehend stabile Umsätze auf währungsbereinigter Basis vorsieht. Beim Ebitda hält er eine Schwankungsbreite von minus drei bis plus drei Prozent für möglich.
Der Konzerngewinn soll nach dem Wegfall der Sondereffekte im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zulegen. Erst 2018 rechnet Langer wieder mit Zuwächsen. Der Krise in der Bekleidungsindustrie will Hugo Boss unter anderem mit einem «konsequenten Kostenmanagement» und dem Ausbau des Onlinegeschäftes begegnen.