Online-Versand Neckermann.ch in St. Gallen wird aufgelöst

Der Online-Versand Neckermann.ch verschwindet. Die Muttergesellschaft, die insolvente Neckermann-Gruppe in Deutschland, löst das Unternehmen mit Sitz in St. Gallen auf.

Die Neckermann-Zentrale in Frankfurt (Archiv) (Bild: sda)

Der Online-Versand Neckermann.ch verschwindet. Die Muttergesellschaft, die insolvente Neckermann-Gruppe in Deutschland, löst das Unternehmen mit Sitz in St. Gallen auf.

Drei Personen verlieren dadurch ihre Stelle, wie eine Sprecherin der Gruppe am Dienstag der Nachrichtenagentur sda sagte. Ein Eintrag auf der Website Teledata vom Montag weist auf die Liquidation hin. Auf dem Internetauftritt des Verhandhändlers waren am Dienstag keine Angebote aus dem Sortiment mehr aufgeführt.

Es gebe keine Auffang- oder Nachfolgegesellschaft, hiess es aus der Neckermann-Zentrale in Frankfurt. Insgesamt arbeiteten in St. Gallen noch fünf Personen im Marketing und im Vertrieb, sagte die Sprecherin weiter. Zwei hätten bereits gekündigt.

Neckermann.ch ist schon seit 2008 nur noch ein Online-Handel. Der Katalogversand wurde damals eingestellt.

Die deutsche Neckermann-Gruppe, im Besitz des amerikanischen Finanzinvestors Sun Capital, hatte am 18. Juli einen Insolvenzantrag gestellt, liefert aber nach eigenen Angaben weiterhin Bestellungen aus. Derzeit suchen die Besitzer einen Geldgeber, wie die Neckermann-Sprecherin weiter sagte.

Die Geschichte des Neckermann-Konzerns nach dem Zweiten Weltkrieg ist ein Symbol des deutschen „Wirtschaftswunders“. Das Unternehmen stieg in den 60er Jahren auch in den Massentourismus ein. Später wurden aber Firmenteile verkauft und kamen zu anderen Handelsgruppen wie Karstadt oder Thomas Cook.

Den Namen Neckermann führt heute neben dem Versandhändler auch ein Reiseunternehmen.

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