Die Organisation Erdöl exportierender Länder will die aktuelle Fördermenge beibehalten und damit sinkende Preise vermeiden. „Wir werden nicht mehr als 30 Millionen Barrel (je 159 Liter) am Tag produzieren“, sagte OPEC-Generalsekretär Abdullah El-Badri am Mittwoch in Wien.
Die Ölminister hätten sich bei ihrem Treffen darauf geeinigt, die derzeit von den zwölf Mitgliedern des Kartells produzierte Menge beizubehalten. Da die Produktion in Libyen, dessen Ölförderung durch den Bürgerkrieg zum Erliegen kam, wieder anläuft, müssen einige Länder wie Saudi-Arabien nun aber ihre Fördermenge reduzieren.
„Jene Länder, die überproduzieren, müssen ihre Produktion herunterfahren, um Platz für Libyen zu schaffen“, sagte Venezuelas Ölminister Rafael Ramirez.
Ölpreis „vernünftig“
Die Entscheidung soll auch dazu beitragen, das Preisniveau zu halten: „Die Preise sind vernünftig und der Markt ist ausgeglichen“, sagte der iranische Ölminister Rostam Ghasemi, der turnusmässig den Vorsitz bei der Konferenz innehatte.
Kurz vor der Konferenz hatte die OPEC ihren Prognosen für die Nachfragesteigerung im kommenden Jahr nach unten korrigiert.
Analysten sehen die Entscheidung, die tatsächliche Fördermenge festzuschreiben, nun auch als Schritt, um Einkünfte zu halten. Eine Steigerung der gesamten Fördermenge durch die Wiederaufnahme der libyschen Produktion hätte bei geringerem Anstieg der Nachfrage einen Rückgang der Preise bedeutet, sagte etwa US-Analyst Jason Schenker von Prestige Economics.
Die Frage möglicher Sanktionen gegen den Iran wegen seines vermuteten Atomprogrammes spielte Teilnehmern zufolge eine untergeordnete Rolle bei dem Treffen.
Der iranische Ölminister Ghasemi sagte, er erwarte keine Sanktionen bei den Ölausfuhren: „Wir haben traditionell gute Beziehungen zu Griechenland, Italien und anderen europäischen Ländern. Ich glaube nicht, dass sie gegen den Export von iranischem Öl Sanktionen verhängen werden“.