Opferzahl steigt auf 51 nach Supermarktdach-Einsturz in Lettland

Beim Einsturz eines Supermarktdaches in Lettland sind mindestens 51 Menschen ums Leben gekommen. Unklar blieb zunächst, wie viele Menschen noch unter den Trümmern in der Hauptstadt Riga begraben waren.

Rettungskräfte suchen nach Opfern im Rigaer Supermarkt Maxima (Bild: sda)

Beim Einsturz eines Supermarktdaches in Lettland sind mindestens 51 Menschen ums Leben gekommen. Unklar blieb zunächst, wie viele Menschen noch unter den Trümmern in der Hauptstadt Riga begraben waren.

Der Bürgermeister von Riga ging am Freitag von etwa zwei Dutzend Vermissten aus. Am späten Freitagabend war davon die Rede, dass noch rund 400 Quadratmeter des insgesamt 1500 Quadratmeter grossen Geländes des Einkaufszentrums durchkämmt werden müssten.

Bei den Rettungsarbeiten kamen auch mehrere Feuerwehrleute ums Leben. Ein Mitarbeiter des Rettungsdienstes sprach von einer sehr komplizierten und gefährlichen Hilfsaktion.

Das Flachdach des Supermarkts war am Donnerstagabend auf 500 Quadratmetern eingebrochen, als dort hunderte Menschen ihre Einkäufe erledigten. Das Gebäude sei daraufhin wie ein Kartenhaus eingestürzt, sagte Vizebürgermeister Andris Ameriks.

Trotz eines Alarmsignals sei das Gebäude kurz zuvor nicht evakuiert worden, da es «keine offensichtlichen Anzeichen von Feuer» gegeben habe, sagte ein Sprecher des Supermarktbetreibers in dem baltischen EU-Land.

Warum das Dach des erst zwei Jahre alten Supermarkts einstürzte, war am Freitag weiterhin unklar. Zuletzt hatte es auf dem Dach Arbeiten für eine Dachbegrünung gegeben.

Die Katastrophe ist das folgenreichste Unglück in Lettland seit der Unabhängigkeit 1991. Regierungschef Valdis Dombrovskis sprach von einem erschütternden Ereignis, bei dem das Volk des EU-Landes fest zusammenstehen müsse.

Suche nach Vermissten

Örtliche Fernsehsender zeigten am Freitag, wie Soldaten mit Spürhunden nach Vermissten suchten. Rettungskräfte räumten mit Spezialkränen an der Unfallstelle schwere Betonteile und geborstene Stahlträger zur Seite. Zahlreiche Anwohner legten vor der Absperrung Blumen nieder und stellten Kerzen auf.

Der lettische Polizeichef nannte drei mögliche Gründe für das Unglück: entweder sei der 2011 eröffnete Supermarkt falsch geplant worden oder die Baustruktur wie die Statik sei nicht in Ordnung gewesen. Möglicherweise seien die Bauarbeiten auf dem Gebäude eine Ursache gewesen.

Nächster Artikel