Nach den Kommunalwahlen in Albanien hat die Opposition «Unregelmässigkeiten» angeprangert.
«Es gab Unregelmässigkeiten, Manipulationen sowie Druck und Drohungen gegen Wähler der Rechten», erklärte am Sonntag Edi Paloka von der rechtsgerichteten Demokratischen Partei. Die PD ist die grösste Oppositionspartei im Land.
Zugleich sprach Paloka von einem «Sieg» der Opposition «vom Süden bis in den Norden». Albaniens sozialistischer Regierungschef, Edi Rama, lobte hingegen den «guten Ablauf» des Urnengangs. Dies seien «die besten Wahlen in Albanien, die freiesten und rechtschaffensten» gewesen.
Am Sonntag waren in Albanien 3,3 Millionen Bürger aufgerufen, die Bürgermeister in 61 Kommunen sowie knapp 1600 Gemeindevertreter zu wählen. Erste Ergebnisse will die Wahlkommission am Montag bekannt geben. Die Wahlbeteiligung lag nach Schätzungen der Parteien bei 45 Prozent.
Albanien wurde vor einem Jahr der Status als EU-Beitrittskandidat zuerkannt. Die Regierung in Tirana hofft, bis Ende des Jahres Beitrittsverhandlungen mit Brüssel aufnehmen zu können. Die Kommunalwahlen galten daher als wichtiger Test für die Reife der albanischen Demokratie.
Mehr als 400 ausländische sowie 5000 einheimische Wahlbeobachter waren im Einsatz, um den Ablauf der Abstimmung zu beaufsichtigen. Seit dem Ende des Kommunismus 1990 werden in Albanien die Wahlergebnisse regelmässig in Frage gestellt.
Das NATO-Mitglied Albanien ist eines der ärmsten Länder Europas. 14,3 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze, die Arbeitslosigkeit liegt bei 14 Prozent.