In der international nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern bahnt sich ein Machtwechsel an. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis hat die sozialdemokratische Republikanisch-Türkische Partei (CTP) mit 38,4 Prozent die Wahl für sich entscheiden können.
Mit 21 von 50 Sitzen wird sie sich aber einen Koalitionspartner suchen müssen. Da Nordzypern ein Präsidialsystem hat, wird sich der Wahlgewinner Özkan Yorgancioglu ausserdem mit Präsident Dervis Eroglu arrangieren müssen.
Dessen bislang regierende nationalkonservative Nationale Einheitspartei (UBP) kam auf 27,3 Prozent und 14 Sitze, gefolgt von der konservativen Demokratischen Partei DP (23,1 Prozent und 12 Sitze). Ins Parlament zieht ausserdem die Partei der Sozialen Demokratie (TDP) mit 7,4 Prozent und 3 Sitzen ein.
Zypern ist seit einer türkischen Militärintervention 1974 in einen türkischen und einen griechischen Teil gespalten. Die Türkei reagierte mit dem Einmarsch auf einen vom Militärregime in Athen unterstützten Putsch gegen den damaligen Staatspräsidenten Erzbischof Makarios.
1983 wurde im Besatzungsgebiet die Türkische Republik Nordzypern gegründet, die aber nur von der Türkei anerkannt wird. International anerkannt ist nur die Republik Zypern im Süden der Insel, die seit 2004 Mitglied der Europäischen Union ist.