Die Opposition in Nicaragua hat zu einem Boykott der Parlaments- und Präsidentschaftswahl im November aufgerufen. Die geplanten Abstimmungen seien eine «Farce», die nur der Errichtung einer «dynastischen Diktatur» dienen werde.
«Wir erklären diese betrügerische Wahl für nichtig», sagte eine Sprecherin des Oppositionsbündnisses Nationale Koalition für Demokratie am Montag (Ortszeit) in Managua. Bei der Wahl will sich Nicaraguas langjähriger Präsident Daniel Ortega im Amt bestätigen lassen.
Als Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin hatte er vor zwei Wochen seine Ehefrau Rosario Murillo vorgestellt. Kritiker unterstellen Ortega, seine Frau als Nachfolgerin aufzubauen und eine Familienherrschaft zu errichten.
Zudem klagt die Opposition über politische und juristische Gängelung. Im Juni erklärte das Oberste Gericht den Vorsitzenden einer Oppositionspartei für abgesetzt. Ein Wahltribunal hat zudem einer Reihe von Oppositionsabgeordneten die Mandate aberkannt. Ortega weigert sich, für die Abstimmung am 6. November ausländische Wahlbeobachter zuzulassen.