Die oppositionelle Demokratische Vereinte Partei (DUP) in Südkorea hat ihre Niederlage bei der Parlamentswahl eingeräumt. Die Partei entschuldige sich bei allen Unterstützern, ihr Ziel verfehlt zu haben, sagte die Wahlkampfchefin der Mitte-Links-Partei, Park Sun Sook, am Mittwoch im Fernsehen.
Nach Auszählung von über 90 Prozent der Stimmen wird die DUP nach Berichten des Senders SBS voraussichtlich mit 128 Abgeordneten in die Nationalversammlung in Seoul einziehen. Die konservative Regierungspartei Saenuri bleibt demnach stärkste Fraktion und kann mit rund 150 Mandaten im 300 Sitze zählenden Parlament rechnen.
Die Regierungspartei Saenuri verfügte zuletzt über 165 Mandate, die DUP über 80. Zusammen mit ihrem kleineren Bündnispartner, der Vereinten Progressiven Partei (UPP), hatte die DUP gehofft, die vierjährige Vorherrschaft der Saenuri im Parlament brechen zu können.
Die Wahlbeteiligung lag mit 54 Prozent über den 46,1 Prozent vor vier Jahren.
Stimmungstest für Präsidentenwahlen
Die Parlamentswahl gilt als wichtiger Stimmungstest für das Regierungslager vor der Präsidentenwahl im Dezember. Nach einer Reihe von Korruptionsskandalen, Schlappen bei Nachwahlen und einer Affäre um staatliche Bespitzelungen von Bürgern war die Zustimmung für die Regierung um den früheren Konzernmanager Lee Myung Bak spürbar gesunken.
Lee, der seine fünfjährige Amtszeit im Februar 2013 beendet, darf nicht wiedergewählt werden. Im Präsidialsystem der viertgrössten Volkswirtschaft Asiens kann das Staatsoberhaupt auch gegen eine Mehrheit im Parlament regieren.