Orange Schweiz dürfte vor Jahresende neuen Besitzer haben

France Télécom kommt mit seinen Verkaufsbemühungen von Orange Schweiz offenbar voran. „Wenn alles gut geht, sollten wir noch vor Jahresende zu einem Schluss kommen und ein neuer Aktionär dann bekannt sein“, sagte Orange Schweiz-Chef Thomas Sieber am Dienstag auf einer Telekomtagung in Zürich.

Schaufenster einer Orange-Filiale in Zürich (Archiv) (Bild: sda)

France Télécom kommt mit seinen Verkaufsbemühungen von Orange Schweiz offenbar voran. „Wenn alles gut geht, sollten wir noch vor Jahresende zu einem Schluss kommen und ein neuer Aktionär dann bekannt sein“, sagte Orange Schweiz-Chef Thomas Sieber am Dienstag auf einer Telekomtagung in Zürich.

Es gebe zahlreiche Interessenten aus allen Richtungen. Orange Schweiz sehe die Neuorientierung als Chance für das Unternehmen. „Wir sind gut aufgestellt. Und wir haben das Momentum auf unserer Seite“, sagte Sieber. Im Oktober sei der Umsatz um 7 Prozent gewachsen. Das sei nicht ganz selbstverständlich im Schweizer Markt. Auch der November sehe gut aus. Zudem sei Orange profitabel und damit für einen neuen Aktionär attraktiv.

Interessiert an der Nummer drei im Schweizer Telekommarkt sind gemäss früheren Medienangaben Private Equity Firmen wie Apax Partners und Providence. Auch der ägyptische Telekom-Tycoon Naguib Sawiris soll ein Auge auf Orange geworfen haben. Orange Schweiz-Chef Sieber nannte am Dienstag keine Namen.

France Télécom schwebt gemäss Medienberichten offenbar ein Preis zwischen 1,5 Mrd. und 2 Mrd. Euro vor. Zum Problem könnte Beobachtern zufolge die Finanzierung werden, da Banken wegen der Euro-Schuldenkrise nicht mehr so ohne weiteres grosse Kredite bereitstellen.

Verbot der Weko

Im vergangenen Jahr hatte die Wettbewerbskommission (Weko) die Fusion von Orange mit der Schweizer Nummer zwei Sunrise verboten. Mit dem Verbot wollten die Wettbewerbshüter ein Duopol durch die fusionierte Sunrise/Orange und Swisscom im Mobilfunkmarkt verhindern.

Denn mit Sunrise wäre ausgerechnet jener Anbieter verschwunden, der am meisten Bewegung in den hiesigen Mobilfunkmarkt gebracht habe. Zudem würde ein allfälliger Eintritt eines ausländischen Mobilfunkanbieters in die Schweiz praktisch verunmöglicht, argumentierte die Weko damals.

Nach dem Verbot ging France Télécom über die Bücher. Seit Frühling versucht der französische Telekomgigant, Orange Schweiz zu verkaufen.

Der gescheiterte Zusammenschluss hat im Herbst 2010 bereits bei Sunrise zu einem Besitzerwechsel geführt: Der dänische TDC-Konzern hat die Nummer 2 statt der France Télécom schliesslich an den Finanzinvestor CVC Capital Partners verkauft.

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