Der Lebensmittelproduzent Orior hat sein Geschäftsjahr 2015 mit leicht weniger Umsatz und Gewinn beendet. Auf dem Resultat lasteten die Frankenstärke, der damit verbundene Einkaufstourismus, rückläufiger Detail- und Gastrohandel sowie die Minusteuerung.
Unter dem Strich blieben Orior noch 25,6 Millionen Franken Reingewinn, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Das ist ein Rückgang um 3,5 Prozent. Negative Wechselkurse und höhere Ertragssteuern sind der Grund dafür.
Vor Steuern und Zinsen vermochte der Convenienceprodukte-Hersteller und Fleischveredler den Gewinn um 4,1 Prozent auf 33,8 Millionen Franken zu steigern. Dazu trugen leicht tiefere Abschreibungen bei.
Der Umsatz sank um 4,1 Prozent auf 500,1 Millionen Franken. Zu konstanten Wechselkursen hätte ein Rückgang um 3,6 Prozent resultiert. Primärer Treiber dabei war nach Unternehmensangaben der Rückgang im Schweizer Detail- und Gastrohandel mit überproportionalen Einbussen in den Grenz- und Tourismusregionen. Zudem fokussierte Orior das Produkteangebot auf nachhaltiges Wachstum.
Alle Segmente lassen Federn
Nach Segmenten erreichte die Convenience-Sparte mit Fredag, Le Patron und Pastinella nicht den Umsatz des Vorjahrs. Positiv entwickelten sich die Fertiggerichte sowie vegetarische und vegane Produkte. Bei den Frischteigwaren ging es hingegen abwärts.
In der Fleischveredelung mit Marken wie Rapelli resultierte ein Rückgang von 5,6 Prozent wegen tieferer Fleischpreise und damit verbundenen Verbilligungen. Allerdings verbesserte sich dadurch die Profitabilität.
Bei den Exporten drückte der starke Franken. Zudem fielen die Umsätze des im Mai 2014 verkauften Logistikunternehmens Lineafresca weg.
Der Verwaltungsrat beantragt eine Dividende von 2,03 Franken, was einer Ausschüttungsquote von 47 Prozent entspricht. Die Ausschüttung soll aus den Kapitaleinlagereserven und damit befreit von der Verrechnungssteuer erfolgen.
Orior rechnet mit einem anspruchsvollen 2016. Der Schweizer Detailhandel und die Gastronomie dürften weiter unter Druck stehen. Besonders im ersten Halbjahr rechnet das Unternehmen darum mit weiteren Preisnachlässen, Importdruck, Einkaufstourismus und schlechterer Konsumentenstimmung. Mit der neuen Strategie und dem Hauptaugenmerk auf Innovation sieht sich Orior aber dafür gerüstet.