Stürmisches Wetter in der Schweiz: Orkanböen von um die 130 Stundenkilometern sind zwischen Montagmittag und Dienstagmorgen gemessen worden. Die heftigste Böe von 136 Stundenkilometern wurde auf Les Diablerets in der Waadt registriert.
Das teilte SRF Meteo am Dienstag mit. Aber auch an anderen Orten blies der Wind in Orkanstärke, also mit mehr als 117 Stundenkilometern (km/h): Auf dem Luzerner Hausberg Pilatus wurden 130 km/h gemessen, auf dem Säntis in der Ostschweiz 129 km/h und auf dem Bantiger bei Bern 127 km/h.
Über grössere Schäden wurde bisher nichts bekannt. Bei der Berner Kantonspolizei gingen seit der Nacht auf Montag zwei Dutzend Meldungen ein, wie ein Sprecher am Dienstagmorgen auf Anfrage der Nachrichtenagentur sagte. Einsatzkräfte entfernten an mehreren Orten Bäume, Äste, Steine und Geröll von der Strasse.
Etwas weniger heftig waren die Winde im Flachland: 103 km/h wurden am Montag in Neuenburg gemessen. Ursache des Sturmes ist ein Tief über der Nordsee. Der Sturm sollte noch bis zum Mittwochmittag dauern. SRF Meteo hält in den Bergen und im Jura Orkanspitzen von bis zu 150 km/h für möglich, im Flachland von bis zu 100 km/h.
Begleitet war der Sturm von Schnee in den Bergen und Regen im Unterland. Im Wallis und in angrenzenden Alpengebieten ist die Lawinengefahr gross. Es gilt die vierte und damit die zweithöchste der fünf Gefahren-Warnstufen.
In den übrigen Gebieten der Alpen ist die Lawinengefahr erheblich – das entspricht der dritten der fünf Gefahrenstufen. Die Meteorologen rechneten damit, dass es am Wochenende auch im Flachland weiss wird. Erste Flocken könnten «da und dort» im Flachland bereits am Dienstagabend fallen.
Schifffahrt auf dem Genfersee eingeschränkt
Der starke Wind beeinträchtigte am Dienstagmorgen die Schifffahrt auf dem Genfersee. Zwischen Lausanne und Thonon-les-Bains sowie zwischen Lausanne und Evian konnten keine Schiffe fahren. Vorab informiert über den Ausfall wurde wegen einer Panne nur ein Teil der Passagiere.
Die Schifffahrtsgesellschaft CGN verschickte am Montagabend den registrierten Nutzern zwar eine SMS. Diese kam aber nur bei jenen an, die eine Schweizer Nummer haben, wie CGN bestätigte. All jene mit französischer Nummer – darunter wohl viele Grenzgänger – erhielten die SMS nicht.