Zahlreiche christlich-orthodoxe Kirchen in Ost- und Südosteuropa haben am Sonntag ihre Feiern zum traditionellen Weihnachtsfest begonnen. Russland und Serbien begingen am Sonntag den Heiligen Abend vor dem eigentlichen Weihnachtsfest am Montag.
Der Moskauer Patriarch Kirill I. warnte vor übertriebenem Materialismus. „Die Botschaft der Weihnachtsgeschichte ist nicht, reich und mächtig zu werden, wie manche immer noch glauben“, sagte das einflussreiche Kirchenoberhaupt.
In der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale wurden zum nächtlichen Gottesdienst rund 5000 Gläubige erwartet. Der serbische Patriarch Irinej wollte ebenfalls mit Tausenden die Mitternachtsmesse in der Belgrader Hl.Sava-Kathedrale feiern.
Russen und Serben begehen die Geburt Christi nach dem alten julianischen Kalender jährlich 13 Tage nach dem katholischen Weihnachtsfest, das nach dem gregorianischen Kalender ausgerichtet ist.
Kreuz im Wasser
In Griechenland und Bulgarien, wo die Orthodoxen wie die Katholiken Weihnachten schon am 25. Dezember gefeiert hatten, gedachten die Gläubigen mit Sprüngen ins eiskalte Wasser der Taufe Jesu. Epiphanie oder Erscheinung des Herrn wird dieses wichtige Datum im kirchlichen Kalender genannt.
Gläubige und Priester gingen nach einer langen Messe in einer Prozession zum Meer oder zu Seen und Flüssen. Priester warfen dort ein Kreuz ins Wasser. Dies symbolisiert die Taufe Jesu. Zudem wurden Tauben freigelassen.
Gleichzeitig sprangen hunderte von jungen Männern und einige Frauen in die Hafenbecken oder Seen. Wer als erster das Kreuz findet, soll dem Glauben nach im neuen Jahr Glück haben. In Serbien verbrannten die Menschen in ihren Wohnungen welkes Eichlaub als Symbol für Licht und Wärme.