Osten Deutschlands liegt nach Wiedervereinigung noch immer zurück

Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist Deutschland nun vereint. Doch in der wirtschaftlichen Entwicklung gibt es zwischen Ost und West nach wie vor teils grosse Unterschiede – auch wenn die Ost-Länder in vielen Bereichen mittlerweile deutlich aufgeholt haben.

Die Mauer, die Berlin einst trennte (Bild: sda)

Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist Deutschland nun vereint. Doch in der wirtschaftlichen Entwicklung gibt es zwischen Ost und West nach wie vor teils grosse Unterschiede – auch wenn die Ost-Länder in vielen Bereichen mittlerweile deutlich aufgeholt haben.

Die deutsche Regierung schreibt in ihrem am Mittwoch vorgelegten Jahresbericht zur deutschen Einheit, der Angleichungsprozess habe sich verlangsamt. Das Bruttoinlandprodukt je Einwohner erreicht im Osten etwa 73 Prozent des Niveaus des Westens. Es hat sich damit zuletzt kaum verändert.

Der deutsche Innenminister Hans-Peter Friedrich zog in Berlin dennoch eine positive Bilanz. Friedrich sagte, es gebe nach wie vor einen Aufholprozess in allen Bereichen. Der Minister hob besonders hervor, dass die Zahl der Arbeitslosen im Osten mit rund 860’500 Menschen nun deutlich unter der Marke von einer Million liege.

Allerdings sei die Arbeitslosigkeit im Osten prozentual noch fast doppelt so hoch wie in den westdeutschen Bundesländern. Die ostdeutschen Länder benötigten weiterhin eine Förderung, um eine Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse bis 2019 zu erreichen.

Friedrich wies darauf hin, dass sich das verfügbare Einkommen der Haushalte in Ostdeutschland in den vergangenen 20 Jahren praktisch verdoppelt habe. Wie aus dem Jahresbericht 2011 hervorgeht, erreicht es jetzt 83 Prozent des gesamtdeutschen Durchschnitts.

Die Durchschnittslöhne im Osten liegen mittlerweile bei rund 85 Prozent des Westniveaus – bei den Renten sind 89 Prozent erreicht. Die Unterschiede lassen sich nach den Worten des Ministers aber nicht alleine an Ost und West festmachen, es gebe dies auch zwischen den Metropolen und den ländlichen Räumen.

Andenken an Mauerfall

Mit einer feierlichen Andacht in der Kapelle der Versöhnung ist am Mittwoch an den Fall der Mauer vor 22 Jahren erinnert worden. Auf Einladung der Stiftung Berliner Mauer wurde darüber hinaus der Opfer der deutschen Teilung gedacht.

Pfarrer Manfred Fischer nannte den 9. November 1989 einen denkwürdigen Tag. Das Datum bleibe – auch ohne rundes Jubiläum – für das Land und vor allem für Berlin von besonderer Bedeutung. Die Gäste der Veranstaltung entzündeten im Anschluss am Mauer-Denkmal an der Bernauer Strasse Kerzen.

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