Die Berner Vorortsgemeinde Ostermundigen hat sich erfolgreich gegen eine grössere Notunterkunft für Asylsuchende gewehrt. Der Kanton hat die Pläne auf Eis gelegt.
Mit einem Ausländeranteil von 27 Prozent trage Ostermundigen schon heute eine grosse Verantwortung in Migrationsfragen, hatte der Gemeinderat geltend gemacht. Ausserdem sei die vom Kanton ins Auge gefasste Lösung problematisch: Eine unterirdische Zivilschutzanlage sei für traumatisierte Flüchtlinge keine gute Lösung.
Der kantonale Polizeidirektor Hans-Jürg Käser zeigte nun ein Einsehen: Er legt die Pläne auf Eis, wie der Kanton am Freitag mitteilte. Ganz vom Tisch sind sie aber nicht. Sollten die Betten für Asylsuchende wieder knapp werden, könnte der Kanton auf das Thema zurückkommen.
Die bernische Regierung hatte im Juli die Notlage im Asylwesen ausgerufen. Seither wurden zusätzliche Asylunterkünfte in Burgdorf, Hindelbank, Ittigen und Moosseedorf eröffnet.
Eine weitere in der Stadt Bern wird noch dazukommen, ausserdem eine Unterkunft für Kinder und Jugendliche ohne Eltern in Belp sowie das Asylzentrum in Schafhausen. Widerstand von Seiten der Bevölkerung gab es vor allem im kleinen Emmentaler Weiler Schafhausen, wo Asylsuchende in einem leerstehenden Schulhaus einquartiert wurden.