Die Schweizer Diplomatin Heidi Tagliavini ist mit der Medaille der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ausgezeichnet worden. Sie wurde damit für ihren Einsatz für eine Lösung des Konflikts in der Ostukraine geehrt.
OSZE-Generalsekretär Lamberto Zannier, der ihr den Preis verlieh, unterstrich Tagliavinis grosses Engagement, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Freitag weiter mitteilte.
Tagliavini war im Juni 2014, im Jahr des OSZE-Vorsitzes der Schweiz, von Aussenminister Didier Burkhalter zur OSZE-Sondergesandten für die Ukraine ernannt worden. Sie übte diese Funktion bis zur Übergabe der OSZE-Präsidentschaft an Serbien im vergangenen Juni aus.
Tagliavinis Führungsrolle in der Trilateralen Kontaktgruppe, bestehend aus Vertretern der Ukraine, Russlands sowie des OSZE-Präsidenten, sowie die Schaffung von Arbeitsgruppen zu den Themen Politik, Sicherheit, humanitäre Hilfe und Wirtschaft wurden nach Angaben der OSZE einstimmig gelobt.
Heidi Tagliavini wurde 1950 in Basel geboren und trat 1982 in den Dienst des EDA ein. Sie belegte in den folgenden drei Jahrzehnten verschiedene Posten in Lima, Moskau, Den Haag sowie Sarajevo und war in Bern Stellvertreterin des EDA-Staatssekretärs.
«Madame Courage», wie Tagliavini von der «Neuen Zürcher Zeitung» bezeichnet wurde, war ausser in der Ukraine im Rahmen der UNO und der OSZE auch in Tschetschenien, Georgien und Russland tätig. 2008 wurde sie von der EU zur Leiterin einer internationalen und unabhängigen Untersuchungskommission zum Konflikt zwischen Russland und Georgien in Südossetien gewählt.