Das Sommerwetter im Tessin lässt die Ozon-Werte ansteigen. Am Montag wurde an allen Messstationen der Grenzwert von 120 Mikrogramm deutlich überschritten. Der Spitzenwert lag in Mendrisio bei 211 Mikrogramm. Massnahmen sind aber gemäss Tessiner Umweltamt noch nicht vorgesehen.
Erst wenn zwei Orten für mindestens drei Stunden Werte über 240 Mikrogramm anzeigen, werde eingegriffen, sagte Mirco Moser vom Amt für Luft, Klima und erneuerbare Energien am Dienstag. In diesem Fall würde das Tempo auf der Autobahn A2 auf den betroffenen Abschnitten auf 80 Kilometer pro Stunde gedrosselt.
Dass die Ozonwerte im Tessin das Limit überschreiten, sei im Sommer nicht ungewöhnlich. Dass der Südkanton in der Schweiz am stärksten unter dem Reizgas zu leiden habe, liege vor allem an den durchschnittlich höheren Temperaturen. Die Belastung durch Auto- und Industrieabgase komme so stärker zum Tragen.
Zusätzliche Elemente sei die Nähe zum Einzugsgebiet Mailand, mit seinen rund zehn Millionen Menschen, sowie die landschaftliche Beschaffenheit des Südtessins. In Tälern staue sich das Ozon stärker als auf offenen Ebenen.
Situation bessert sich leicht
Trotz des zunehmenden Verkehrs auf der Nord-Süd-Achse und im Tessin – im Kanton sind überdurchschnittlich viele Menschen motorisiert – habe sich die Situation in den vergangenen Jahren aber leicht gebessert, sagte Moser. Rekordwerte von über 300 Mikrogramm, wie sie noch bis 2006 die Regel waren, würden inzwischen ausbleiben.
«In den vergangenen drei Jahren lagen die Maximalwerte bei rund 240 Mikrogramm». Natürlich sei das immer noch eine gesundheitliche Bedrohung für die Menschen. Gerade Menschen mit empfindlichen Atemwegen sollten dann auf körperliche Bewegung im Freien verzichten.
Gemäss dem Experten des Umweltamtes haben ökologischere Technologien bei Fahrzeugen und in der Industrie die leichte Verbesserung gebracht. Auch die stärkere Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel leiste einen Beitrag. Diese Umstellung brauche aber Zeit und müsse konsequent weitergeführt werden.