Das Westschweizer Derby zwischen Fribourg-Gottéron und Genève-Servette geht an die Genfer. Servette feiert mit 5:4 nach Penaltyschiessen den fünften Sieg aus den letzten sechs Spielen.
Gottéron und Servette lieferten sich einen packenden Schlagabtausch. In der Schlussphase der Partie hielt es niemanden mehr auf dem Sitz. Freiburg spielte zu Gunsten einer Herz-Aktion in roten Dresses und provozierte im Finish ein Herzschlag-Finale. Julien Sprunger (3:4) und Jeff Tambellini (4:4) realisierten in den letzten zehn Minuten den Ausgleich für Gottéron. Das 4:4 fiel erst acht Sekunden vor der Schlusssirene, als Fribourg den Goalie längst durch einen sechsten Feldspieler ersetzt hatte.
Mit einem Sieg hätte Fribourg wieder den 8. Platz übernommen. Gottéron spielte in rot aber erst zu spät wie rote Teufel. Und in der Verlängerung und im Penaltyschiessen fehlte dem Heimteam das nötige Fortune. Greg Mauldin vergab in der Overtime die grösste Torchance; im Penaltyschiessen trafen hintereinander Tambellini, Sprunger und Mauldin bloss den Pfosten. So entschied Verteidiger Romain Loeffel, ausgerechnet er, die Partie. Letzte Saison war Loeffel im Tausch mit John Fritsche und Jérémie Kamerzin unmittelbar vor Transferschluss von Fribourg nach Genf abgegeben. Jetzt reüssierte er für Servette als einziger der zehn Schützen im Penaltyschiessen.
Aber nicht erst in der dramatischen Schlussphase ereignete sich Bemerkenswertes. Servette begann die Partie bärenstark, führte nach 18 Minuten mit 2:0 und kontrollierte das Spiel, bis in der Schlussphase die Kräfte der Genfer schwanden. Die ersten beiden Goals erzielte Fribourg innerhalb von drei Minuten gegen einen havarierten Torhüter. Michael Flückiger, der erst sein drittes Spiel für Servette bestritt, schied mit einer Hirnerschütterung nach 29 Minuten und zwei Gegentoren verletzt aus, nachdem er von einem Schlittschuh eines Mitspielers am Kopf getroffen worden war. Ins Tor rückte der 21-jährige Kevin Huber, Fribourgs letztjähriger Nummer-2-Goalie. Huber hütete nach Robert Mayer, Christophe Bays, Gauthier Descloux und Flückiger bereits als fünfter Keeper das Tor von Genf.
Fribourg-Gottéron – Genève-Servette 4:5 (0:2, 2:2, 2:0, 0:0) n.P.
5986 Zuschauer. – SR Koch/Kurmann, Fluri/Kovacs. – Tore: 3. Picard (Tom Pyatt, Eliot Antonietti) 0:1. 19. Romy (Kast) 0:2. 24. Mauldin (Pouliot) 1:2. 27. (26:20) Tom Pyatt (Picard, Marti) 1:3. 27. (26:56) Kuonen (Marc Abplanalp) 2:3. 35. Rivera (Roland Gerber) 2:4. 50. Sprunger (Tambellini, Pouliot) 3:4. 60. (59:52) Tambellini (Mauldin, Kwiatkowski) 4:4 (ohne Torhüter). – Penaltyschiessen: Romy -, Pouliot -; D’Agosini -, Tambellini -; Simek -, Sprunger -; Rubin -, Mauldin -; Loeffel 0:1, Brügger -. – Strafen: 0mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 2mal 2 Minuten gegen Genève-Servette. – PostFinance-Topskorer: Sprunger; Romy.
Fribourg-Gottéron: Benjamin Conz; Ngoy, Kwiatkowski; Helbling, Huguenin; Kamerzin, Schilt; Marc Zangger, Marc Abplanalp; Mauldin, Pouliot, Tambellini; Kuonen, Brügger, Mottet; Sprunger, Dubé, Monnet; John Fritsche, Hasani, Tristan Vauclair.
Genève-Servette: Flückiger (29. Huber); Vukovic, Marti; Dario Trutmann, Ranger; Loeffel, Bezina; Eliot Antonietti, Mercier; Simek, Tom Pyatt, Picard; Rubin, Rod, Jacquemet; D’Agostini, Romy, Kast; Traber, Rivera, Roland Gerber.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Benny Plüss, Neff und Bykow, Genève-Servette ohne Robert Mayer, Bays, Taylor Pyatt und Lombardi (alle verletzt). – Timeouts: Fribourg-Gottéron (59.); Genève-Servette (49.).