Pakistan beginnt trotz Sanktionsdrohung mit Bau von Iran-Pipeline

Trotz drohender US-Sanktionen hat Pakistan offiziell mit dem Bau einer Gas-Pipeline aus dem benachbarten Iran begonnen. Am Grenzort Chabahar trafen sich am Montag die Präsidenten Pakistans und des Irans, Asif Ali Zardari und Mahmud Ahmadinedschad, zu einer Zeremonie.

Zwei Teile der umstrittenen Pipeline von Iran nach Pakistan werden zusammengeschweisst (Bild: sda)

Trotz drohender US-Sanktionen hat Pakistan offiziell mit dem Bau einer Gas-Pipeline aus dem benachbarten Iran begonnen. Am Grenzort Chabahar trafen sich am Montag die Präsidenten Pakistans und des Irans, Asif Ali Zardari und Mahmud Ahmadinedschad, zu einer Zeremonie.

Dies berichteten iranische Staatsmedien. Die USA hatten sich vehement gegen den Bau ausgesprochen. Ahmadinedschad sagte in der im Staatsfernsehen übertragenen Ansprache mit Blick auf die USA, fremde Mächte hätten erfolglos versucht, Länder in der Region auseinanderzubringen.

Zardari sagte nach Angaben des Staatssenders PTV: „Wir sind nicht gegen irgendein Land, sondern wollen Unterstützung von allen, um auf unseren eigenen Füssen zu stehen.“ Pakistan leidet unter dramatischer Energieknappheit.

Vor dem Hintergrund des Atomstreits mit dem Iran hatten die USA Pakistan bislang vergeblich aufgefordert, das Pipeline-Projekt mit Teheran nicht umzusetzen. Offiziell sind Washington und Islamabad Verbündete, allerdings ist das Verhältnis belastet.

Auf der iranischen Seite ist die „Friedens-Pipeline“ bereits fertiggestellt. Die Kosten für den pakistanischen Teil werden nach Angaben von PTV auf 1,5 Milliarden Dollar geschätzt. Davon trägt der Iran ein Drittel. Radio Pakistan berichtete, mit der Gaslieferung durch die dann insgesamt 2000 Kilometer langen Pipeline werde von Dezember nächsten Jahres an gerechnet.

Ursprünglich hätte die Pipeline von Pakistan aus weiter nach Indien führen sollen. Neu Delhi legte das Projekt aber auf Eis.

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