Der frühere pakistanische Präsident Pervez Musharraf wird wegen seines Vorgehens gegen die Justiz noch mindestens zwei Wochen in Haft bleiben. Ein Gericht in Islamabad entschied am Samstag, Musharraf bis zum nächsten Verhandlungstermin am 4. Mai im staatlichen Gewahrsam festzuhalten.
Kurz nach der Entscheidung verliess der frühere Staatschef das Gerichtsgebäude und kehrte ins Hauptquartier der Polizei zurück, wo er in einem Gästehaus unter Arrest steht.
Im Gericht spielten sich chaotische Szenen ab, als Hunderte Anwälte mit Musharraf-Anhängern aneinandergerieten. Polizisten bildeten Ketten, um die «Nieder mit Musharraf» rufenden Juristen auf Abstand zum Ex-Präsidenten zu halten.
Musharraf wird wegen seines Vorgehens gegen die Justiz vor sechs Jahren Überschreitung seiner Befugnisse vorgeworfen. Er hatte damals den Präsidenten des Obersten Gerichts abgesetzt und andere Richter unter Hausarrest gestellt.
Der ehemalige Militärmachthaber war erst kürzlich aus einem mehrjährigen Exil nach Pakistan zurückgekehrt, um im Mai an der Parlamentswahl teilnehmen zu können.
Nachdem sich Musharraf seiner Verhaftung zunächst entziehen konnte, wurde er am Freitag von Polizisten festgenommen. Die Polizeiaktion ist ein einmaliger Vorgang in der pakistanischen Geschichte, da frühere Generäle nach ungeschriebenen Regeln über dem Gesetz stehen.